Drehleiterschulung für Atemschutzgeräteträger des KBM-Bereich Bad Kötzting
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Die Drehleiter ist ein Sonderfahrzeug in den Fuhrparks der Feuerwehren. Es ist konzipiert für die Menschenrettung, den Brandeinsatz sowie für Anforderungen im Bereich der Technischen Hilfeleistung. Ein wichtiger Aspekt ist aber zudem, dass dieses Fahrzeug im Zuge der Anleiterbereitschaft auch den Rettungsweg für Atemschutzgeräteträger darstellt. Um dies den Aktiven zu verdeutlichen, arrangierte Florian Heigl für die mit Atemschutz ausgerüsteten Feuerwehren seines Kreisbrandmeisterbereiches am 02. und 08. August 2019 eine zweitätige Schulung.
„Die Gedanken zu dieser Schulung basieren auf Erkenntnissen aus vergangenen Übungen" so der Kreisbrandmeister im Schulungsraum der Feuerwehr Bad Kötzting in den Theorieteil einführend. Um zu verdeutlichen welchen Einsatzzweck die Drehleiter darstellt, die in seinem Zuständigkeitsbereich bei der Feuerwehr Bad Kötzting stationiert ist und landkreisweit noch bei sechs weiteren Feuerwehren anzufinden ist, erläuterte er verschiedene Einsatzbeispiele. So sei die Drehleiter das Gerät der Wahl zur Menschenrettung aus Höhe oder Tiefen. Dies kann entweder über den fest installierten Korb oder in Leiterfunktion erfolgen. Dann ergibt sich die Option beim Einsatz zur Brandbekämpfung um etwa Löschwasser über den Monitor an der Leiterspitze abzugeben oder vorgehenden Trupps den Weg in ein Gebäude über die Außenfassade und deren Fenster zu ermöglichen. Einsätze im Bereich Technischen Hilfeleistung wären etwa Ausleuchten von Einsatzstellen oder Anschlagpunkt für Abseilgeräte.
Auf die Atemschutztrupps hinweisend, ergibt sich aber eine weitere und äußerst wichtige Funktion. „Damit kann unser zweiter Rettungsweg sichergestellt werden" so Florian Heigl, auf die Möglichkeit verweisend, die Drehleiter im Außenbereich einsatzklar aufzustellen während im Innenangriff die Aktiven Brandherde löschen. Ist dann der Rückzugweg versperrt können wir die Drehleiter nutzen" so der Kreisbrandmeister. Die Drehleiter werde dazu so positioniert, dass ein definierter Punkt schnellstmöglich erreicht werden kann, den der Atemschutztrupp dann als Rettungsweg nutzen kann. Auch erwähnte er in diesem Zusammenhang dass der Einheitsführer seine Trupps in Punkt Atemschutzüberwachung registriert und beim Drehleitereinsatz Trupps, die über diese vorgehen, meist separat protokolliert werden.
Für die Aktiven erläuterte Florian Heigl zudem den Platzbedarf den die Drehleiter an Einsatzstellen benötigt, wo deren günstiger Aufstellplatz sei und welche Anleiterarten es gibt. Letzteres sei jeweils von der Situation vor Ort abhängig. Das Fahrzeug selbst ist mit drei Aktiven besetzt, wobei der Fahrer letztendlich den finalen Platz festlegt, wo die Drehleiter, angepasst an den Einsatzbefehl, platziert wird. Wird die Feuerwehr Bad Kötzting alarmiert so werde von dieser neben einem Führungsfahrzeug noch mindestens ein weiteres Fahrzeug, im Regelfall das Tanklöschfahrzeug, an die Einsatzstelle entsandt. „Dies ist in den dann eingespielten Abläufen begründet" so Florian Heigl auf den Aufbau der Drehleiter selbst und deren Wasserversorgung im Brandeinsatz als Beispiele eingehend. Beim Aufstellen zu beachten sei die Hausregel: Hindernisse, Abstände zwischen Fahrzeug und Gebäuden, Untergrundtauglichkeit und die Sicherheit. Neben der Normbeladung für den Feuerwehreinsatz verfügen Drehleiterfahrzeuge üblicherweise noch über spezielle Geräte für die Wasserabgabe wie etwa Monitore, Beleuchtungsausrüstung oder Halterungen für Krankentragen sowie Anschlagpunkte für Ab- und Aufseilgeräte.
Um den Atemschutzgeräteträgern dies auch im praktischen Teil zu verdeutlich, führten Einsatzkräfte der Feuerwehr Bad Kötzting um die beiden Kommandanten Michael Weiß und Korbinian Richter die diversen Gerätschaften vor. Um letztendlich auch ein Gefühl für das ab- oder aufzusteigen über den Leiterpark zu gewinnen, wurde die Schulung mit einem Praxisabend abgerundet. Dazu konnte jeder Schulungsteilnehmer einmal aus großer Höhe vom Korb aus über ein Fenster in ein Gebäude einsteigen oder vom Flachdach aus über den Leiterpark absteigen oder umgekehrt wieder auf dieses zu gelangen.
(Bericht und Bilder von KBM Richard Richter, FF Bad Kötzting)