Neun Damen aus verschiedenen Feuerwehren des Feuerwehrinspektionsbereiches Bad Kötzting unterzogen sich am vergangenen Wochenende der Hilfeleistungs-Leistungsprüfung. Die Frauenbeauftragte der Inspektion, Nicole Aschenbrenner, hatte weitere acht Frauen motiviert sich dieser Prüfung zu unterziehen, welche sie in ihren eigenen Feuerwehren aufgrund des fehlenden hydraulischen Rettungssatzes nicht absolvieren können.

Die Feuerwehr Arrach stellte dafür das Fahrzeug und die notwendigen Gerätschaften zur Verfügung und nach mehreren Übungen stellten sich die Feuerwehrfrauen der Prüfung, die von den Schiedsrichtern KBM Josef Pritzl, KBM Alexander Beier und Inspektionsjugendwart Tobias Aschenbrenner abgenommen wurde. Auch einige Feuerwehrführungskräfte aus den Heimatfeuerwehren der Teilnehmerinnen hatten sich eingefunden um die Prüfung zu verfolgen.

Nach der Begrüßung durch das Schiedsrichterteam erfolgte die Auslosung der Funktionen in der Gruppe und Gruppenführerin Nicole Aschenbrenner musste einen Fragebogen mit 15 Fragen schriftlich beantworten. Die Trupps mussten anschließend jeweils ein Los für eine Truppaufgabe auswählen und den Schiedsrichtern ihre speziellen Fachkenntnisse erläutern. So hatten die Maschinistin und Melderin die Grundsätze zum Umgang mit der Motorkettensäge zu erklären, die beiden Damen im Angriffstrupp mussten die stabile Seitenlage vorführen, während die Damen des Wassertrupps die Flutlichtstrahler auf dem Stativ aufzustellen hatten. Der Schlauchtrupp musste schließlich den sicheren Umgang mit den Hebekissen vorführen und erläutern.

Im Anschluss daran erfolgte die praktische Übung, bei der ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person simuliert wird. Die Damen mussten - wie im realen Einsatz - die Verkehrsabsicherung vornehmen, das Fahrzeug für den Einsatz der hydraulischen Rettungsgeräte sicher unterbauen und schließlich Spreizer und Schneidgerät vornehmen um die Person zu befreien. Dabei musste der Verletzte natürlich ständig betreut und auch der Brandschutz sichergestellt werden. Die gesamten Maßnahmen müssen dabei in einem Zeitrahmen von maximal 240 Sekunden erledigt werden.
Die aufmerksamen Schiedsrichter beobachteten jeden Handgriff genau und zollten bei der Schlussbesprechung den Feuerwehrdamen höchste Anerkennung für die hervorragende Leistung. In Zeiten des zahlenmäßigen Rückgangs der männlichen Feuerwehrdienstleistenden sei es besonders wichtig, dass verstärkt Frauen die Feuerwehren unterstützen, damit die Sicherheit der Bürger auch weiterhin gewährleistet werden kann, so der Kreisbrandmeister Josef Pritzl.

Auch Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, der die Leistungsprüfung ebenfalls sehr aufmerksam verfolgte, sprach den Damen sein Lob aus. Sie hätten wieder einmal bewiesen, dass auch sie die vielfältigen Aufgaben in der Feuerwehr problemlos bewältigen können. Besonders dankte er der Frauenbeauftragten und Gruppenführerin Nicole Aschenbrenner für ihre Initiative und die Ausbildung zu dieser Leistungsprüfung. Der Gemeinde und der Feuerwehr Arrach dankte Bergbauer für die Bereitstellung des Fahrzeugs und der Gerätschaften.
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Arrach, Sepp Schmid, wohnte der Abnahme bei und sprach den Feuerwehrfrauen ebenfalls seine Anerkennung aus und dankte ihnen für ihr Engagement im Ehrenamt.

Abschließend überreichte KBI Andreas Bergbauer die verdienten Leistungsabzeichen mit der Bitte, die Damen mögen als Multiplikatorinnen agieren, weitere Frauen für die Feuerwehr zu begeistern.
Nicole Aschenbrenner und Carina Schwarz (FF Thürnstein) erhielten das silberne Leistungsabszeichen, die übrigen Teilnehmerinnen das bronzene. Nachfolgend die weiteren Teilnehmerinnen: Tanja Frisch (FF Engelshütt) als Maschinistin, Julia Raab (FF Oberndorf) und Julia Sauerer (FF Bärndorf) im Angriffstrupp, Sandra Hutter (FF Sperlhammer) und Carina Sußbauer (FF Grafenwiesen) im Wassertrupp, sowie Silke Breu und Gabi Hafensteiner (beide FF Sperlhammer) im Schlauchtrupp.

(Bericht und Bilder vom WebTeammitglied Fabian Fischer)