Erste Dienstversammlung in Zeiten der Pandemie
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Die im März beginnende Pandemie hat auch bei den Feuerwehren großen Einschnitte hinterlassen. Neben dem Stopp im Ausbildungs – und Übungsbetrieb wurde auch das gesellschaftliche Leben auf Null gefahren. Am Abend des 27. August traf man sich nun zur KBM-Versammlung im Kreisbrandmeisterbereich Bad Kötzting.
„Wir müssen die Situation annehmen und jetzt wieder den aktuellen Regelungen angepasste Wege finden um wieder einigermaßen in die Normalität zurückkommen", so unisono die Feuerwehrführungskräfte bei der Dienstversammlung.
„Es wird Zeit sich wieder zu treffen“ so Kreisbrandmeister Florian Heigl an die Führungskräfte der dreizehn Feuerwehren des KBM-Bereiches Bad Kötzting im Postsaal am Donnerstag 27. August 2020 eingangs äußernd. „Die Welt und damit einhergehend das Feuerwehrleben hat sich verändern“ so Florian Heigl auf die letzten Monate blickend in denen Schulungen und Lehrgänge gestoppt wurden, eine gemeinsames Treffen nicht mehr möglich war, das Vereinsleben zum Erliegen kam und letztendlich das Einsatzgeschehen sich auf die neuen Maßgaben einpendeln musste. „Mit dem Stillstand gingen die Einsatzzahlen zurück, dafür musste in Notfällen mit neuen Schutzmaßnahmen umgegangen werden. Kurz streifte Florian Heigl die Ereignisse im Vorjahr in dem bei Gemeinschaftsübungen in der Aktionswoche unter anderem ein Augenmerk auf die Ortskenntnisse geworfen wurde und insbesondere das Thema Atemschutz im Mittelpunkt stand. Dazu konnte an fünf Tagen ein Firetrainer genutzt wurde oder wurden spezielle Übungen und Führungsabsprachen zu diesem Thema abgehalten. Der Tag der Rettungsdienst in Arrach war eine ausgezeichnete Veranstaltung. Ein besonderes Lob ging an die Feuerwehr Arndorf für die mustergültige Organisation des Familienfeuerwehrtages. In 2019 standen bei den dreizehn Feuerwehren 345 Einsatzstellen zu Buche. An Leistungsabzeichen wurden sieben abgehalten, zwei davon im Jugendbereich. „Gebt euren Aktiven die Möglichkeiten diese Abzeichen abzulegen, sie stellt letztendlich unsere Grundausbildung dar“ so Florian Heigl. Als ausgezeichnet bezeichnete er die virtuelle Möglichkeit der Ausbildung im Bereich Kommandant und Gruppenführer. Bis zur Kommunalwahl war in 2020 alles noch normal ehe dann der Lockdown mit den Kontaktsperren auch das Feuerwehrwesen mit aller Wucht traf. In einer Art Mangelwirtschaft habe man sich gegenseitig unterstützt und sei so zeitnah an die speziellen Schutzkleidungen gekommen. Dadurch sei man frühzeitig gut aufgestellt gewesen um trotz alle dem den Einsatzdienst aufrecht zu erhalten. Ein Thema das äußerste Priorität hatte wie später Kreisbrandrat Michael Stahl ergänzte. „Wir waren, wenn Hilfe notwendig war da“. „Wir waren zum Nichtstun verdammt haben aber pragmatisch versucht alle Informationen an die Feuerwehr zu bekommen um in einem gewissen Maß einen Ausbildungs – und Informationsstand zu halten. Sorge bereitet der Feuerwehrführung insbesondere die durch den Lockdown zu befürchtender Abwanderung von Mitgliedern oder Aktiven sowie die erschwerte Möglichkeit Interessenten für die Feuerwehrarbeit zu generieren. Positiv zeigte sich dabei, dass jetzt Ausbildungen wieder anlaufen können. Soi stehen die MTA-Ausbildung, Absturzsicherungs-, Funk oder Atemschutzschulungen wieder auf dem Programm und können mit den entsprechende Hygienemaßnahmen belegt werden. „Die MTA-Abschlussprüfung beendet die Grundausbildung, meldet eure Aktiven dazu an“ machte Florian Heigl für diese Maßnahme Werbung. Die geplanten TSF-Schulungen werden nachgeholt. Die Aktionswoche steht heure unter dem Motto „Helfen ist Trumpf und ist wieder im September geplant. Dazu werden im KBM-Bereich zwei Übungen stattfinden die für den 16. und 19. September terminiert sind so der Kreisbrandmeister weiter. Weitere Informationen seinerseits galten der Anpassung von Alarmstichwörtern, der in Dienst gegangenen Schlauchwagen – und Hochwasserzüge oder auch dem Übermitteln von Statustasten an die Leitstelle. Neu sind etwa im Gerätesektor ein Löschunterstützungsfahrzeug oder auch neu in Dienst gegangene Logistikfahrzeuge. Nach einigen einsatztaktischen Hinweise etwa zum Führen von Strahlrohrenn gab Florin Heigl noch etliche Hinweise zum Unfallschutz (UVV) wie etwa dem korrekten Tragen der Schutzkleidung. „Hygiene bedeutet Selbstschutz und ist das aktuelle Thema im Ausbildungs- und Einsatzbetrieb, so Florian Heigl weiter. So könnte pro Fahrzeug Wechselkleidung mitgeführt werden oder sollte kontaminierte Schutzkleidung gesichert zurückgebracht werden um etwa Verschleppungen von Schadstoffen zu vermeiden. Die Waldbrandeinsatzplanung sei fast abgeschlossen, so der Kreisbrandmeister seine informativen Ausführungen abschließend. „Im Jugendbereich können wir die ersten Abnahmen wieder verzeichnen“ so Christian Miefanger auf den Jugendbereich blickend und dabei etliche Förder – und Zuschußmöglichkeiten erläuternd. Der Bundesjugendwettbewerb sowie die Jugendleistungsspange wurden auf das kommende Jahr verschoben, so der Inspektionsjugendart. Bei der Jugendflamme gibt es eine der UVV geschuldete Anpassung. Im Bereich der Frauenarbeit hat die Pandemie dafür gesorgt dass alle Veranstaltungen abgesagt wurden. „Wir müssen den Anfang wieder schaffen“ so Andreas Bergbauer aufmunternd hinweisend, dass man die Lockerung annehmen solle und darauf basierend wieder in den Übungsbetrieb einsteigenkann. Es muss aber klar sein so der Kreisbrandinspektor, dass die Hygienemaßnahmen die Feuerwehren länger begleiten werden und die neue Normalität darstellen werden. Wichtig sei in dieser Zeitepoche die Interessen – und Motivationspunkte aufrecht zu erhalten um Mitglieder halten oder neu gewinnen zu können. Dabei helfen Punkte wie etwa die Anpassung der Wartezeit bei den Leistungsprüfungen, dass an den Feuerwehrschulen Standartlehrgänge seit 15. Juli wieder belegt werden können oder auch dass für September ein Theorieabend für den Feuerwehrführerschein fest eingeplant sei. Die Inspektionstagung wurde für kommendes Jahr auf den 19. März terminiert, wobei dann auf zwei Jahre rekapituliert wird. Den Jahresbericht 2019 übergab der Kreisbrandinspektor an die drei Bürgermeister Markus Hofmann, Heinz Niedermeyer und Josef Häring.
Der Lockdown hat viel verändert, die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten war immer der Mittelpunkt unseres Handelns“ so Michael Stahl. Vieles konnte nur mehr virtuelle besprochen werden. Zum Ausbildungsbetrieb wurde ein drei Stufenplan vom Landesfeuerwehrverband erarbeitet der immer mehr Möglichkeit bot. „In der kommenden Woche wird über die Stufe 3 beraten“ so der Kreisbrandrat informierend. Damit wären wieder Übungen in Zugstärke möglich. „Mit Vorsicht in den Ausbildungsbetrieb gehen“ so der Rat von Michael Stahl um keinen Rückfall erleben zu müssen. Für den 23. Oktober sei die Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes geplant. Seine Auswirkung hat die Pandemie auch auf die Einführung der digitalen Alarmierung die zeitlich etwas verschoben werden musste. Aktuell werden Ergebnisse zum Thema Stromausfall und Erhalt einer gewissen Mindestinfrastruktur gesammelt. Für die Vegetationsbrandbekämpfung gelte es sich besser aufzustellen, so der Kreisbrandrat einige Infos über Aktuelles übermittelnd. Darunter fällt auch die Vorbereitung auf das Vorgehen und Nachbereiten von Bränden im Zusammenhang mit E-Autos, von denen ca. 1200 im Landkreis zugelassen seien. „Wir brauchen den Kontakt zu den Bürgern, Vereinen und Feuerwehren“ so Markus Hofmann eines der deutlichsten Defizite der Pandemie ansprechend die Versammlung, Veranstaltungen oder feste nicht mehr zuließ. Bad Kötztings Bürgermeister bereitet deshalb Sorge, dass mit der Zurückhaltung in Pandemiezeiten auch das Eintreten für ein Ehrenamt geringer wird. „Notlagen machen nicht Halt wir brauchen jeden von Euch“ so Markus Hofmann. Wir brauchen Motivation mehr den je. Dabei gelte es auch eine gewisse Skepsis vor dem Besuch etwa von Ausbildungsveranstaltungen abzulegen.
Bericht und Bild von KBM Richard Richter