Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz
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Gut gefüllt war am Abend des 9. Januar der Schulungsraum der Feuerwehr Miltach bei der Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz der Feuerwehrinspektion Bad Kötzting. Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft, Bernhard Hatzinger konnte über 50 Mitglieder sowie mehr als ein Dutzend Kameraden vom ABC-Zug der Feuerwehr Cham begrüßen.
Gleich zu Beginn stellte der ABC-Zug den neuen Abrollbehälter Dekon-V vor. Die Gruppenführer Franz Engl und Günter Fink erläuterten die Ausstattung, die zur Dekontamination von verletzten und unverletzten Einsatzkräften und Zivilpersonen nach Schadenslagen mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Schadstoffen gedacht ist. Der Zugführer des ABC-Zuges und stv. Kommandant der FF Cham, Erwin Löffler erläuterte anschließend das Einsatzkonzept Dekon-V. Dabei ging Löffler auch auf den bevorstehenden Einsatz des ABC-Zuges beim G7-Gipfel in Krün-Elmau im Juni ein. Nach derzeitigem Planungsstand soll der ABC-Zug gemeinsam mit drei weiteren Einheiten sowie Fachpersonal des Rettungsdienstes insgesamt an 12 Tagen in Krün in Bereitstellung gehen. Um diesen personellen Aufwand zu stemmen, ist die Verstärkung mit Personal der Arbeitsgemeinschaft angedacht. Im April und Mai finden daher noch zwei gemeinsame Übungstage zur Vorbereitung auf diesen Einsatz statt.
Bernhard Hatzinger blickte anschließend im Schulungsraum auf die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft sowie der Feuerwehren der Inspektion Bad Kötzting im Jahr 2014 zurück. Besonderes Highlight war die internationale Großübung in Janovice in Tschechien. Dort wurde im Oktober 2014 ein Massenunfall mit mehreren Fahrzeugen simuliert. Die Feuerwehren aus Bayern übernahmen den Aufbau einer Wasserförderung über lange Wegstrecken sowie die Bergung der beschädigten Gefahrgutbehälter. Der ABC-Zug Cham übernahm die Dekontamination der Unfallbeteiligten und der Einsatzkräfte.
Mehrere Feuerwehren stellten Mehrfachgasmessgeräte und Kohlenmonoxid-Warner in Dienst. Die Arbeitsgemeinschaft unterstützte hier mit Infoveranstaltungen und Infopaketen. Die Ausbilder der Arbeitsgemeinschaft übernahmen auch die Fortbildungen für Atemschutzgeräteträger sowie die Schulungen zum Einsatz mit der Wärmebildkamera auf Inspektionsebene. Weitere Infoveranstaltungen befassten sich mit dem Einsatz an Elektrofahrzeugen. Ein Infodienst der Arbeitsgemeinschaft informiert zudem regelmäßig über besondere Gefahren für die Feuerwehren durch chemische, biologische und atomare Stoffe.
In seinem Grußwort ging Kreisbrandinspektor Michael Stahl ebenfalls auf den bevorstehenden Einsatz beim G7-Gipel ein. Da zum jetzigen Zeitpunkt die Planungen im Innenministerium noch nicht abgeschlossen sind, kann noch keine verbindliche Aussage getroffen werden. Dennoch sollten die personellen Einteilungen der Einsatzkräfte bald entschieden sein, da noch eine Reihe von Vorbereitungen wie Sicherheitsüberprüfungen, Freistellungen sowie Übungen notwendig sind. Er dankte allen Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft für ihr Engagement in der Arbeitsgemeinschaft und wünschte sich eine entsprechende Fortführung der Aktivitäten auch in der Zukunft. Aktuelle Ereignisse zeigen auf, wie wichtig es sei, sich auch auf Einsatzformen vorzubereiten, die nicht alltäglich sind.