Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz
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Obwohl sich zahlreiche Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz wegen Versammlungen zur anstehenden Kommunalwahl entschuldigt hatten, konnte Bernhard Hatzinger, als deren Leiter, am Abend des 10. Januar doch eine stattliche Anzahl von Feuerwehrkräften im Feuerwehrgerätehaus in Arrach begrüßen.
Es war bereits die 9. Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft, die im Feuerwehralltag nicht mehr wegzudenken ist. Die Versammlungsteilnehmer bekamen zu Beginn der Veranstaltung drei neue Gerätschaft vorgeführt die bei der FF Arrach neu angeschafft wurden.
So der neue Abrollcontainer "Einsatzleitung und Aufenthalt", der einen Besprechungstisch mit mehreren Stühlen, eine Küchenzeile und drei Flachbildschirme sowie einen Beamer beinhaltet. Dieser kann sowohl als Raum für die Einsatzleitung oder auch als Aufwärm- und Aufenthaltsraum bei längeren Einsätzen Verwendung finden.
An weiteren Stationen wurde die druckluftbetriebene Umfüllpumpe für flüssige Gefahrstoffe und das neue Mehrfachmessgerät MX6 iBrid der Fa. Leopold Siegrist GmbH eingehend von Mitgliedern der FF Arrach vorgestellt.
Zurück im Schulungsraum erläuterte Bernhard Hatzinger - unterstützt durch eine Powerpointpräsentation - die zahlreichen Aktivitäten der AG im Jahr 2013. Im März besuchten Mitglieder der AG die ATF (Analytische Task Force) der BF München und anschließend die BF Regensburg bei der seit 2013 einer von zwei in Bayern stationierte Stickstoffverdampfer zur Verfügung steht (siehe eigenen Bericht!). Im Jahresverlauf wurden die Kommandanten und Gruppenführer in der Inspektion an mehreren Terminen zum taktischen Vorgehen im Gefahrgut-Ersteinsatz geschult. Es folgten einsatztaktische Beratungen von Feuerwehren zu Biogasanlagen und Vorträge zu Einsätzen bei Verkehrsunfällen mit Hochvoltfahrzeugen.
Weiterhin wurde eine Sammelbestellung für Mehrfachgasmessgeräte und dem taktischen Nachschlagewerk "Gefahrgut-Ersteinsatz" initiiert.
Der Ölwehreinsatz im vom Hochwasser schwer betroffenen Fischerdorf bei Deggendorf stellte eine besondere Herausforderung dar. Hier mussten vom 10. bis 19. Juni in etwa 380 Anwesen die Keller ausgepumpt werden in denen sich ein Heizöl-/Wassergemisch befand. Bernd Hatzinger stellte hier den Ablauf in vielen Bildern anschaulich dar. So wurde das Gemisch in IPC-Behältern gepumpt die anschließend zu einer Sammelstellt verbracht wurden. Dort wurde die Flüssigkeit von Spezialtransportern aufgenommen und zu der am Rande von Deggendorf errichteten Separationsanlage verbracht. Diese SEPCON-Anlage, die vom THW betrieben wurde, trennte die Bestandteile wieder. So konnten aus dem angelieferten Gemisch von 2.495.000 Litern wieder 290.000 Liter Öl abgeschieden werden, dass in der Raffinerie wieder aufbereitet wird. Das Wasser (ca. 2 Mill. Liter) wurden wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt, während der übrig gebliebene Schlamm deponiert wurde. Dieser hohen Aufwand war berechtigt, konnte die Umwelt doch so vor einer immensen Schädigung bewahrt werden.
Für das Jahr 2014 ist die Fortführung der "Schulung Wärmebildkamera" und auch wieder eine Atemschutzgeräteträger-Fortbildung geplant. Auch eine auswärtige Weiterbildung auf einem speziellen Gefahrgut-Übungsgelände ist angedacht.
Kreisbrandinspektor Michael Stahl dankte zu Beginn seines Grußwortes Bernd Hatzinger besonders für sein großes Engagement im Feuerwehrwesen und speziell in der Arbeitsgemeinschaft. Es sei ein "Novum" im Landkreis und darüber hinaus, dass so viele Feuerwehren hier so eng zusammenarbeiten. Weshalb er auch allen Mitgliedern der AG seinen besonderen Dank aussprach.
Abschließend dankte auch Hatzinger den anwesenden Kameraden für die Unterstützung und ihren Dienst in der AG aber auch in ihren Feuerwehren.
(Bericht und Bilder vom WebTeammitglied Fabian Fischer)