Kommandantendienstversammlung des KBM-Bereichs Lam in Arrach
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Zur alljährlichen Kommandantendienstversammlung trafen sich die Verantwortlichen der Feuerwehren Lohberg, Thürnstein-Schrenkenthal, Lam, Engelshütt, Arrach, Haibühl-Ottenzell, Ansdorf-Simpering, Hohenwarth und Gotzendorf am Dienstag, 7. September 2021 im Gasthaus Aschenbrenner in Arrach. Diesmal wieder persönlich, nachdem die letzte Dienstversammlung Corona-bedingt virtuell stattfinden musste.
KBM Konrad Kellner eröffnete die Versammlung und hieß alle Anwesenden, zu denen auch KBR Michael Stahl, Ehren-KBM Josef Pritzl, KBI Andreas Bergbauer, Inspektionsjugendwart Christan Miefanger und Bürgermeister Gerhard Mühlbauer gehörten, willkommen. „Ich freue mich sehr, dass wir uns nach dem schwierigen letzten Jahr persönlich wieder sehen“, so Kellner.
Weiter blickte er auf die Einsätze im KBM-Bereich des vergangenen Jahres zurück. Von Bränden, Ölspuren und Verkehrsunfällen bis zu Hubschrauberlandungen, Keller unter Wasser oder Bäumen über den Straßen waren sämtliche Einsatzkategorien vertreten. Einen Schwerpunkt bildeten alleine 12 Einsätze während einer örtlichen Gewitterzelle, die im Juli über den KBM-Bereich zog und sich besonders stark in Hohenwarth entlud. Im Hinblick auf die Häufigkeit von Gewittern wünscht sich Kellner, dass sich künftig jede Feuerwehr einen Vorrat an Sandsäcken anschafft, da diese in vielen Fällen bereits reichen. Besonders in Erinnerung bleibt der Kontingenteinsatz des Landkreises Cham in den Flutkatastrophen-Gebieten in Rheinland-Pfalz (Landkreis Ahrweiler) vom 25. Juli bis 15. August. Neu war hierbei für alle Beteiligten die vorgefundene Zerstörung durch die Fluten. Stolz konnte Kellner bestätigen, dass durch die beteiligten Feuerwehren gute und von den Anwohnern sehr anerkannte Hilfe geleistet wurde. „Es waren uns gewisse Grenzen gesetzt, aber wir haben unser Menschenmöglichstes getan“, so Kellner.
Insgesamt wurden die Feuerwehren im vergangenen Jahr zu etwa 100 Einsätzen gerufen. Der KBM erläuterte Änderungen bei den Einsatzmittelketten, Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen in öffentlichen Gebäuden und beim Atemschutz-Funk. Ein wichtiger Punkt war hierbei die Schutzausrüstung. Kellner attestierte den Feuerwehren ein stets einwandfreies Erscheinen am Einsatzort. Man müsse immer bedenken, dass man hierbei stets in der Öffentlichkeit steht, etwa wenn Passanten mit dem Handy fotografieren oder ein Einsatzfoto in der Zeitung oder im Internet erscheint. Nach wie vor sei der Mund-Nase-Schutz vorgeschrieben. Dies sei vor allem beim engen Sitzen im Einsatzfahrzeug wichtig. Erfreut zeigte er sich darüber, dass Leistungsabzeichen als wichtige Basisausbildung für Junge und Junggebliebene seit längerer Zeit wieder erlaubt sind. Hierbei bat er die Feuerwehren, an den Abzeichen dranzubleiben und vor allem die jüngeren Aktiven mitzunehmen, Ziel: mindestens ein Leistungsabzeichen innerhalb von zwei Jahren. Bei den Ausbildungen und Lehrgängen warb Kellner für den Lehrgang „Absturzsicherung“, der in Lam abgehalten wird, sowie für den „Atemschutz“ in Furth im Wald. Zukünftig besonders wichtig wird die Modulare Truppmann Ausbildung, die mit dem Abschluss der Truppführer-Prüfung Voraussetzung für nahezu alle aufbauenden Lehrgänge und Ausbildungen ist. Webinare, wie sie im Lockdown angeboten wurden, um die Zeit erträglicher zu machen, werden auch künftig angeboten.
Anschließend erfolgte ein Ausblick auf alle im Herbst bevorstehenden Ausbildungen, Lehrgänge und Übungen. Besonders erwähnte Kellner hierbei die im September stattfindende Aktionswoche „Helfen ist Trumpf“, wo zwei Übungen im oberen und unteren KBM-Bereich stattfinden. Den neuen Führungskräften der Feuerwehren Lam und Thürnstein gratulierte Kellner und dankte ihnen für das Engagement, wofür er immer gerne bei Fragen und Anliegen seine Unterstützung anbietet.
Inspektionsjugendwart Christian Miefanger berichtete anschließend über die Jugendarbeit und Nachwuchsförderung im Inspektionsbereich. Er stellte Zuschüsse und Förderungen vor, die die Feuerwehren beispielsweise für Werbeaktionen oder Ausflüge beantragen können. Der Wissenstest 2020 mit insgesamt 142 Teilnehmern, davon 28 aus dem KBM-Bereich, wurde wieder erfolgreich durchgeführt. Der Wissenstest 2021 wird hierbei als Einzelabnahme von jeder Feuerwehr selbst durchgeführt. Beim Jugendleistungsabzeichen wünscht sich Miefanger mehr Teilnehmer, nachdem nur 23 aus dem KBM-Bereich vertreten waren. Die Jugendflamme wird, nach einem Teilnehmer-Dämpfer im letzten Jahr, wieder in alter Stärke durchgeführt. Kürzlich wurde auch die Jugendleistungsspange in Cham mit 23 Gruppen absolviert. Der KBM dankte Miefanger anschließend für seine Jugendarbeit sowie auch sein Engagement bei der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Internetseite der Kreisbrandinspektion.
KBI Andreas Bergbauer dankte den Feuerwehren zum einen, dass die Übungen und Ausbildungen nach dem Lockdown so schnell wieder aufgenommen wurden und zum anderen besonders der tollen Hilfsbereitschaft beim Hilfeleistungskontingent im Ahrtal (Rheinland-Pfalz). „Die Hilfe wäre im umgekehrten Fall sicher auch zu uns gekommen“, so Bergbauer. Anschließend informierte er über den Stand bei der digitalen Alarmierung, die ab Ende 2022 geplant anlaufen soll. Bei der Handyalarmierung wird künftig eine neue App eingesetzt, die jedoch keinesfalls Sirene und Piepser ersetzt. Kleinere Updates und Anpassungen beim Digitalfunk werden in Kürze folgen. Bergbauer verwies auch auf die Pflichttermine in der Atemschutz-Strecke Furth im Wald, die jeder Atemschutzträger einmal jährlich absolvieren muss. Bei den staatlichen Ehrungen der Feuerwehrkameraden für 25, 40 und 50 aktive Jahre hofft Bergbauer auf Normalisierung, da diese seit 2020 nicht mehr durch Präsenztermine durchgeführt werden darf. Künftig werden Urkunden und Gutscheine über KBI, KBM und zuständigen Kommandanten an die Geehrten übergeben. Zum Abschluss dankte er für die Unterstützung bei der Altkleidersammlung im August, die mit 15 Prozent mehr Sammelgewicht in Rekordzeit erledigt wurde.
Jeder einzelne Feuerwehrler, so KBR Michael Stahl, versuche sein Bestes, und dafür gebührt größter Dank. Die Bevölkerung weiß meistens gar nicht, was die Feuerwehren alles leisten und vollbringen, da viel mehr Arbeit dahintersteckt als man letztendlich in der Öffentlichkeit sieht. Stahl bat alle Feuerwehrler dranzubleiben, auch im Hinblick auf wiederkommende leichtere Zeiten als momentan. Herausforderungen in der Zukunft stellen beispielsweise die Elektroautos dar, wo derzeit trotz aller Erfindungen ein Brand nur durch Fluten des Autos gelöscht werden kann. Hierzu steht ein Flutcontainer in Furth im Wald zur Verfügung. Jeder KBI-Bereich soll zusätzlich einen Rollcontainer mit CO2 bekommen. Auch Zäune für Großtierrettungen, die bei Großbränden auf Landwirtschaften zur Tierrettung benötigt werden, sollen in naher Zukunft verteilt werden. Binde- und Schaummittel sind künftig in der neuen Katastrophenschutz-Lagerhalle in Cham vorrätig. Das Ü-40-Leistungsabzeichen wird in Kürze eingeführt, was für die älteren Aktiven eine willkommene Herausforderung und Auffrischung darstellt. Ein Spannungssimulator vom Bezirksfeuerwehrverband steht zukünftig auch zur Verfügung. Außerdem wurden zwei neue Fahrsicherheitstrainer beschafft. Für das enorm wichtige Thema Mitgliedergewinnung ist im November ein Workshop geplant. Die Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, so Stahl, wird ebenfalls demnächst abgehalten. Stahl sprach abschließend nochmals ein großes Danke an alle Helfer in Rheinland-Pfalz aus.
Zum Abschluss der Versammlung würdigte Arrachs Bürgermeister Gerhard Mühlbauer die professionellen Einsätze der Feuerwehren. Er dankte den Helfern beim Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz, wo über 300 Einsatzkräfte aus dem Landkreis freiwillig vertreten waren und sieht die Feuerwehren des KBM-Bereiches für alle Aufgaben und Einsätze bestens gerüstet. Die Erhaltung der Einsatzbereitschaft, so Mühlbauer, ist und bleibt Aufgabe der Kommunen. Der Bürgermeister dankte den Feuerwehrkameraden und auch deren Familien zuhause, die letztendlich bei jedem Einsatz auf eine gesunde Heimkehr der Ausrückenden hoffen. Auch Mühlbauer sprach den neu gewählten Führungskräften seine Anerkennung aus.
(Bild und Bericht dankenswerterweise von Thomas Pfeffer)