Jahreshauptversammlung der Inspektion
- Details
Nachdem die Dienstversammlung des Inspektionsbereichs Bad Kötzting im vergangenen Jahr der Pandemie zum Opfer gefallen war, wurde diese heuer am 7. Mai online über Microsoft Teams abgehalten. Der Rückblick erstreckte sich über zwei Jahre, auch Neuwahlen wurden durchgeführt.
„Die Maske wurde zur neuen Normalität“. Eine Aussage die die Arbeiten der Feuerwehr im Inspektionsbereich Bad Kötzting seit März letzten Jahres begleitete und bisher nicht gekannte Einschnitte mit sich brachte. Der Ausbildung – und Übungsbetrieb wurde enorm eingeschränkt, musste teilweise eingestellt werden, das gesellschaftliche Leben in den Feuerwehren ruht. Unabhängig davon wurde der Einsatzdienst abgeleistet, so dass die Feuerwehren trotz der Pandemie nach wie vor Garanten der Sicherheit sind. Die Pandemie brachte es auch mit sich das die Jahreshauptversammlung des Fördervereines im Inspektionsbereich Bad Kötzting sowie die Dienstversammlung im Vorjahr entfallen musste und in virtueller Form, aufgezeichnet im Bürgerhaus in Chamerau, am Freitagabend stattfand. „Das Jahr 2020 begann mit dem Sturmtief Sabine und den einhergehenden Einsätzen ehe die ersten Vorzeichen der Pandemie sich auch im Feuerwehrbereich bemerkbar machten“ so Andreas Bergbauer zum Auftakt. Es galt sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen und darauf zu reagieren. Wichtig war dabei von Anfang an die Einsatzbereitschaft sicherzustellen und gleichzeitig auf die Gesundheit der Einsatzkräfte zu achten, so der Kreisbrandinspektor. Sorgen machen ihm aktuell die fallenden Zahlen von Aktiven. Die derzeit 1697, davon 198 Frauen, sind noch ausreichend, bilden ein stabiles Fundament. Es gelte aber diese Zahl zu halten, so Andreas Bergbauer weiter. Auch die Zahl der Atemschutzträger ist mit 408 passend. Bedenklich sei aber die Zahl von nur mehr 7302 Mitgliedern in den Feuerwehrvereinen. „Es ist das Minimum das die Bürgerschaft als Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Arbeit der Feuerwehr zeigen kann, wenn man eine fördernde Mitgliedschaft eingeht“. Die Bilanz der Hilfe, wie es Andreas Bergbauer formulierte, sind die 379 Einsatzstellen zu denen 657 Feuerwehren alarmiert wurden (in 2019: 1419). Bei den 123 Brandeinsätzen, 352 Technischen Hilfeleistungen, 128 sonstigen Einsätzen, 52 Fehlalarmen und drei Sicherheitswachen wurden von den dabei tätigen 6250 Feuerwehrdienstleistenden allein 8068 Einsatzstunden abgeleistet. Im Bereich Ausbildung standen sechszehn Leistungsprüfungen oder 239 Teilnehmer (in 2019 noch 612) bei Lehrgängen auf Inspektionsebene zu Buche. 28 Aktive besuchten zudem einen Lehrgang an einer Staatlichen Feuerwehrschule. 2019 war ein Ausbildungshöhepunkt das Training der Atemschutzträger bei der Heißbrandausbildung während in 2020 wie schon im Vorjahr das ganze Spektrum der Ausbildung angefangen von der Absturzsicherung über den Bereich Maschinist bis hin zum VR-Training angeboten werden konnte, ehe dann die Pandemie auch hier die Einschränkungen aufdrückte. In dieser Zeit konnten dann noch Gemeinschaftsübungen in abgespeckter Form abgehalten oder Rettungsszenarien auf der neuen Umgehungsstraße von Lederdorn geprobt werden. An Neuanschaffungen nannte der Kreisbrandinspektor die einzelnen Feuerwehrfahrzeuge von Mehrzweckfahrzeugen, über Gerätewagen bis hin zu Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen oder den Neubau eines Feuerwehrhauses in Zandt oder den Anbau in Thenried. Im Bereich der Sondereinheiten war die UG-ÖEL bei mehren Einsätzen gefordert oder wurde das Konzept des Schlauchwagenzuges nunmehr landkreisweit übernommen. Die Flughelfer unterstützten die Erstellung von Waldbrandeinsatzplänen, die jetzt als einheitliches Konzept landkreisweit vorliegen. Die AG Gefahrgut ist unter anderem damit beschäftigt ein Hilfeleistungskonzept Ölwehr zu erstellen. Der Hochwasserzug kann nach dem Brandschaden nunmehr wieder auf eine vollständige Ausrüstung blicken. Das Web-Team zeichnete auch heuer wieder für die Homepage oder den Jahresbericht in Printform verantwortlich, der am Freitagabend vorgestellt wurde. Für 2021 kündigte Andreas Bergbauer abschließend an, dass die Ausbildung in Abhängigkeit der Zulässigkeit wieder in den Mittelpunkt rücken muss, Gemeinschaftsübungen gegebenenfalls dann in kleinerem Rahmen angehalten werden könnten und die Aktionswoche für den 11. bis 18. September terminiert ist. Fortgeführt wird die Besichtigung bei den Feuerwehren. Für die staatlichen Ehrung, die im Vorjahr auch entfallen mussten, wird ebenfalls nach einer Lösung in Abhängigkeit von der Zulässigkeit gesucht.
Auf 341 Jugendliche in den 34 Jugendgruppen konnten Christian Miefanger blicken. Auch hier sei, so der Inspektionsjugendwart, ein leichter Rückgang festzustellen. Erfreulich dabei die 37 Neuaufnahmen und 44 Übertritt in die aktive Mannschaft. Gerade im Jugendbereich zeigte die Pandemie deutlich ihre Spuren, so der Sprecher. Waren in 2019 noch 6128 Stunden Jugendausbildung zu verzeichnen waren dies in 2020 noch 986. Siebzehn Jugendliche legten in 2020 noch die Jugendleistungsprüfungen ab, waren 54 bei der Jugendflamme zu verzeichnen oder konnten sich 144 über einen erfolgreichen Wissenstest freuen. „Die Spinde wären voll, warten auf Leben“ so Christian Miefanger deutlich hinweisend, dass die Pandemie gerade hier deutliche Spuren hinterlassen hat. „Wir müssen uns vorbereiten um beim Ende des Lockdowns wieder aktiv werden zu können“. In Vertretung der erkrankten Nicole Aschenbrenner erstattete Florian Heigl deren Kassenbericht. Die drei Kassenprüfer Stefan Ederer, Karl Hupf und Josef Gogeißl stellten eine bravouröse Kassenführung aus und empfahlen die Entlastung, die dann auch virtuell erteilt wurde. Bei den Neuwahlen erhielten das Vertrauen der etwa 170 online die Versammlung verfolgenden Vertreter der 34 Feuerwehren als stellvertretender Vorsitzender des Fördervereines KBM Alexander Beier, als Kassier Nicole Aschenbrenner, als Schriftführer Silke Breu sowie Stefan Ederer, Karl Hupf und Josef Gogeißl als Kassenprüfer. „Danke für das vergangene Jahr in dem ihr eure Aufgaben bravouröse erfüllt habt und in der Pandemie jeder Einsatz gemeistert wurde“ so Michael Stahl. Um dies zu schaffen wurden fast wöchentlich die Hygienevorschriften angepasst und ein Weg gefunden mit den neuen Medien umzugehen um Online Besprechungen oder auch Fortbildungen abhalten zu können, so der Kreisbrandrat. In 2020 konnten, so Michael Stahl, etwa der Rahmenvertrag für die Führerscheinausbildung, einheitliche Lehrgangsentschädigungen, Inbetriebnahme des landkreisweiten Schlauchwagenzugkonzeptes, ein geplantes zentrales Bindemitte- und Schaummittellager oder die vereinheitlichte Handyalarmierung umgesetzt werden, so der Kreisbrandrat auf einige Eckpunkte blickend. Beschäftigt sei man zudem mit der Unterstützung der Kommunen beim Planen des Vorgehens bei einem längerfristigen Stromausfall oder auch einem Stufenkonzept zur Vegetationsbrandbekämpfung. „Mit Ende der Pandemie müssen wir versuchen wieder auf den Stand von davor zu kommen“ so Michael Stahl eindringlich an alle appellierend wobei er insbesondere die Last bei den Kommandanten, den Jugendwarten und den Vorsitzenden sah, die dabei gefordert seien.
An Ehrungen konnte Michael Stahl an diesem Abend, verbunden mit jeweils kurzen Laudationes, aussprechen: das Feuerwehrehrenzeichen in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes Cham an Martin Kurz (FF Thenried) das bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Bayern an Konrad Kellner (FF Thürnstein), Thomas Raab (FF Blaibach), Matthias Klein (FF Lederdorn), die Bayerische Feuerwehrehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes Bayern an Josef Dachs (FF Grafenwiesen) und an Heinrich Krieger (FF Blaibach) sowie die Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Bayern an Thomas Schräml (FF Bad Kötzting). Alle Geehrten wohnten der Veranstaltung online bei und bekommen die Auszeichnungen nachgereicht. „Die Sicherheit ist bei den Feuerwehren in besten Händen“ so Landrat Franz Löffler in seinem Online-Grußwort. Trotz der Pandemie haben die Feuerwehren alle Anforderungen gemeistert und sich der Bevölkerung als Garanten der Sicherheit auch in besonderen Zeiten erwiesen. Dank an alle für die geleistete Arbeit, so der Landrat abschließend. „Gerade die Pandemie zeigte wie wichtig die Feuerwehren sind Stefan Baumgartner anmerkend. „Wir als Kommunen können für das Rüstzeug sorgen. Dies wäre aber nichts wert ohne die Menschen die das dann im Einzelfall bedienen“ so Chameraus Bürgermeister. „Der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr ist für die Feuerwehrleute selbstverständlich – für die Bevölkerung darf es aber nicht selbstverständlich sein, dass es eine Freiwillige Feuerwehr gibt“ so das Schlusswort von Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer um damit deutlich zu verweisen, dass der Arbeit der Feuerwehr auch die entsprechende Wertschätzung gezeigt wird. Mit einem Dank angefangen von der Politik bis hin zu den Partner im Einsatzdienst schloß Andreas Bergbauer die Versammlung. „Es greift ein Zahnrad ins andere“.
Bericht und Bilder von KBM Richard Richter