Absturzsicherungs-Lehrgang in Lam
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Insgesamt 24 Feuerwehrdienstleistende aus dem Inspektionsbereich Bad Kötzting sowie drei Kameraden aus Arnschwang unterzogen sich an zwei Wochenenden einer Schulung zur Absturzsicherung. Einsatzgeräte und Räumlichkeiten stellte dabei zum neunten Male die FF Lam. Die Lehrgangszeugnisse händigte KBR Michael Stahl am 20. Mai im Lamer Feuerwehrzentrum persönlich an die Absolventen aus.
Lehrgangsleiter Matthias Börmel gab im Beisein der überörtlichen Führungskräfte einen Abriss über die einzelnen Ausbildungseinheiten, angefangen von der theoretischen Gerätekunde (Absturzsicherungsatz, zu ergreifende Erstmaßnahmen) bis zur absolut wichtigen Knotenkunde, in der jeder fit sein sollte. Die praktischen Stationen der ersten Einheit lauteten „Halten und Rückhalten“ sowie „waagrechter und senkrechter Vorstieg“. Am vergangenen Samstag folgten dann noch "Arbeiten in schwierigem Gelände", "Schachtrettung" und "Selbstrettung".
„Es wurde klar, dass nicht unbedingt eine Spezialausrüstung erforderlich ist, sondern auch eine Feuerwehrleine, der Feuerwehrhaltegurt und eine Steckleiter ausreichen“, erklärte der Fachmann. Bei der Schachtrettung demonstrierte der Lehrgang, wie eng es dabei werden kann. Die letzte Station wurde im Schlauchturm des Gerätehauses der FF Thürnsteiner durchgeführt. „Dies kostete den einen oder anderen Teilnehmer Überwindung“, wusste Börmel, der hoffte, dass er den Lehrgangsteilnehmern möglichst viel an Wissen und Erfahrung vermitteln konnte. „Ob beim Brand, bei einer Schneekatastrophe oder bei Hochwassereinsätzen – es ist stets an die Selbstsicherung zu denken“, konstatierte Matthias Börmel. Ein Dank galt dem Hausherrn, Bürgermeister Paul Roßberger, der gastgebenden Wehr, KBM Josef Pritzl, KBI Andreas Bergbauer und KBR Michael Stahl für die Unterstützung.
Paul Roßberger fand es interessant, komprimiert zu hören, was die Einsatzkräfte in den drei Tagen alles gelernt hatten. „Das ist ein sehr wichtiger Lehrgang, den die Absolventen in der Praxis gut gebrauchen können. Vielen Dank dem Ausbilderteam, bei dem ein Zahnrad ins andere greift“, so der Bürgermeister. Seine Anerkennung galt ebenso der gastgebenden FF Lam für die Organisation.
Fortbildungen dieser Art sind absolut notwendig, damit die Einsatzkräfte stets gesund nach Hause zurückkehren, so die Ausführungen des Kreisbrandrates. Ende Oktober finde nun ein entsprechender Aufbaulehrgang statt. „Wir haben die Aufgabe, Möglichkeiten anzubieten, damit Ihr euch fortbildet“, machte Michael Stahl bewusst. „Ihr hab Euch an den vergangenen Wochenenden einer Spezialausbildung unterzogen, die eigentlich erst ab 2006 so richtig ins Bewusstsein drang“, blickte der KBR zurück. Beim sogenannten Schneechaos bemerkte man, dass die Einsatzkräfte nicht nur am Boden arbeiten und auch nicht immer die Drehleiter verfügbar sei. Deshalb bestand Handlungsbedarf. Die landkreisweite Ausbildung, auf dem jetzigen Standard, entsprang zweifellos in Lam oder zumindest im oberen KBM-Bereich. Ein Dankeschön richtete Stahl an das Ausbilderteam und insbesondere an Matthias Börmel. Der KBR freute sich, dass auch wieder etliche Damen teilnahmen. Bei vielen Feuerwehren sind sie längst nicht mehr wegzudenken.
Man werde in Kürze eine Überarbeitung des Themenbereichs Dachsicherung/Sturmschäden bei den Hilfeleistungskontingenten vornehmen. Allerdings bedarf es nicht nur des Absturzsicherungsmaterials, sondern auch der Personen, die damit umgehen können. „Diesbezüglich verfügen wir über eine große Anzahl von ausgebildeten Leuten. Ihr seid die Multiplikatoren“, wandte sich der KBR an die Prüflinge. Einen Lehrgangsplan aufzustellen sei schon schwierig genug, aber die Schulungen mit Leben zu erfüllen, ist eine noch höhere Kunst. Dazu müssten alle an einem Strang ziehen. Lam sei ein Stützpunkt der Ausbildung. Die 24 Absolventen waren der erste Lehrgang im KBI-Bereich Bad Kötzting, die mit dem neuem Anhänger gearbeitet haben. „Er ist in Lam stationiert, weil die Truppe die entsprechenden Gerätschaften auch bedienen kann und die Einheit zusammenpasst“, argumentierte Stahl.
(Bild und Bericht dankenswerterweise von Maria Frisch)