Schaumtrainer wird den Führungskräften im KBM-Bereich Lam vorgeführt
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Das Löschen mit Schaum ist eine hocheffiziente Methode der Brandbekämpfung – doch diese muss gelernt sein. Beherrschen die Feuerwehrleute die Technik nicht richtig, können sie den Brandherd nicht löschen, gefährden sich selbst und die Umwelt. Ein qualifiziertes Training ist daher die Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz. Am 1. Oktober stellte Stefan Schmid den Führungskräften des KBM-Bereiches Lam den neuen Schaumtrainer vor.
Schmid, Zugführer in der FF Lam, ist einer von derzeit nur vier Ausbildern im Landkreis Cham, die einen entsprechenden Lehrgang an der stattlichen Feuerwehrschule absolviert haben.
Im theoretischen Teil stellte Schmid zunächst die Löschwirkung von Schaum, die verschiedenen Arten von Löschschaum sowie deren Vor- und Nachteile vor. Er ging auf die Herstellung von Löschschaum und die Behebung von Problemen bei der Schaumerzeugung ein. Auch die Sonderformen Netzmittel und Druckluftschaum wurden berücksichtigt. Das richtige Ausbringen des Löschschaums ist entscheidend für die Wirksamkeit. Die verschiedenen löschtaktischen Möglichkeiten wurden vorgestellt. Besondere Erwähnung fand dabei auch der Schutz der Trinkwasserversorgung bei der Nutzung von Wasser aus dem Hydrantennetz sowie die Umweltverträglichkeit der Schaummittel. Die besonders umweltkritischen fluorhaltigen Schaummittel sind inzwischen bei den kommunalen Feuerwehren kaum noch vorhanden. Lediglich auf Flughäfen, in größeren Hafenanlagen und Raffinerien ist der Einsatz von fluorhaltigen Schaummitteln mangels Alternativen noch ein Thema. Restbestände sollten nach Möglichkeit nicht mehr verwendet werden. Die modernen synthetischen Schaummittel hingegen enthalten so gut wie keine umweltbedenklichen Stoffe mehr. Rückfragen beim Personal von Kläranlagen bestätigen, dass selbst bei größeren Übungen mit Löschschaum keine abweichenden Werte im ablaufenden Wasser festgestellt werden konnten. Da der Einsatz von Löschschaum jedoch den gesamten Löschwasserbedarf und daher auch das im Einsatzfall anfallende und vom Brandverlauf belastete Abwasser erheblich reduziert, fällt die Umweltbilanz in jedem Fall positiv aus.
Im praktischen Teil konnten dann Löschtechnik und Löschtaktik in der Praxis vorgeführt werden. Verschiedene Brände von Flüssigkeits- und Feststoffen, u.a. Benzin- und Alkoholbrände, wurden mit unterschiedlichen Schaummitteln gelöscht. Besonders anschaulich war die Darstellung der effizienten Methoden der Aufbringung von Löschschaum auf das Brandgut.
Dem Schaumtrainer liegt ein ausgeklügeltes Konzept zugrunde: Die Anlage umfasst alle für einen Schaumeinsatz notwendigen Strahlrohre, Schläuche und Gerätschaften der Feuerwehr in einem verkleinerten Maßstab. Es sind nur geringe Mengen Schaum notwendig, um alle in der Praxis vorkommenden Effekte simulieren zu können. Die Ausbildung ist dadurch ressourcenschonend
und umweltgerecht.
In den kommenden Wochen wird die Standortausbildung bei den einzelnen Feuerwehren starten. Sogar der einjährige Simon, der gemeinsam mit seiner älteren Schwester Anna Maria und Papa KBI Michael Stahl die Vorführungen aufmerksam verfolgte, zeigt sich sichtlich beeindruckt vom Schaumeinsatz.