Schulung der TSF Feuerwehren im KBI Bereich Bad Kötzting
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Am Abend des 22. September 2021 fand eine Schulung aller TSF Feuerwehren des KBM Bereiches Miltach im Feuerwehrgerätehaus in Zandt statt.
Zu Beginn der Schulung konnte Kreisbrandmeister Alexander Beier die Ausbilder und Moderatoren Manfred Russ, Bernd Hatzinger und Richard Richter begrüßen. Auf die Teilnehmer der Feuerwehren Harrling, Wolfersdorf, Oberndorf, Eismannsberg, Staning und Bärndorf wartete ein interessanter Schulungsblock, wo vier Themeninhalte vorgestellt und geschult wurden. Neben der Kommunikation mit der Leistelle, wurden Erstmaßnahmen Gefahrgut mit der sogenannten „GAMS-Regel“ geschult, die Verkehrsabsicherung an der Einsatzstelle sowie die Aufstellmöglichkeiten von Drehleitern.
Manfred Russ, Leiter der Kreiseinsatzzentrale, stellte anschaulich mit kurzen Einspielvideos die Kommunikation über die Statusmeldungen mit der Leitstelle dar. Wie wichtig diese Meldungen für die Leitstelle sind, wurde im 30-Minütigen Vortrag realistisch dargestellt. Die Disponenten der ILS haben neben des Landkreises Cham noch die Landkreise Neumarkt sowie Stadt und Land Regensburg sowie große Teile des Rettungsdienstes in ihrem Aufgabengebiet. Hier kann es zu mehreren Paralleleinsätzen der verschiedenen Landkreise kommen, sodass der Disponent auf die Statusmeldungen angewiesen ist. Sobald die Statusmeldungen z.B. Status 5 durch die FF gedrückt werden, poppt dem Disponenten ein PopUp auf und bei Betätigung dieses PopUp erhält der Disponent die komplette Einsatzdokumentation auf seinem Bildschirm. Kleiner Aufwand, enorme Erleichterung für den Einsatzablauf nicht nur bei der ILS.
Bernd Hatzinger, Fachberater Gefahrgut des Landkreises Cham, erläuterte in seinem Vortrag die GAMS-Regel. Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung durchführen, Spezialkräfte alarmieren, kurz um „GAMS“. Es kann jederzeit auf unseren Straßen ein vermeintlich standardmäßiger THL Einsatz sich zu einem Gefahrguttransport entwickeln. Wenn man sich den Verkehrsunfall am 15.03.2016 in Wolfersdorf mit einem umgekippten LKW anschaut, ging man von einer THL Bergung des Fahrzeuges aus, am Schluss folgte ein Einsatz mit schwerem Atemschutz. Nach der Bergung der Papiere aus dem Führerhaus stellte man dabei fest, dass die beförderte Ware als Gefahrgut klassifiziert aber nicht am Fahrzeug gekennzeichnet war. Kleine Einsatzstelle mit einer großen über Stunden andauernden Einsatzzeit. Ebenso der Großbrand am 07. Juni 2020 in Miltach wurde im späteren Verlauf zu einem Gefahrguteinsatz klassifiziert, da im Lagerraum des Brandhauses mehrere Reinigungsmittel einer Fachfirma gelagert wurden. Wie schnell man in eine solche Lage versetzt werden kann, zeigten beispielgebend diese beiden Einsatzstellen.
Kreisbrandmeister Richard Richter schulte in seinem Bericht die anwesenden Feuerwehrkameraden über die Sicherungsmaßnahmen bei einem Einsatz an öffentlichen Verkehrsflächen. Nicht nur Verkehrsunfälle und der Sicherung der an der Einsatzstelle befindlichen Einsatzkräfte wurden besprochen, auch hier vermeintlich Standardeinsatzstellen wie z.B. Ölspuren andiskutiert. Die Ölspuren z.B. in der Nacht zeigen ein hohes Gefahrenpotential für die Einsatzkräfte dar. Richard Richter betonte ebenfalls, dass eine Einsatzkraft für die Absicherung der Einsatzstelle ab dem 18. Lebensjahre durch den Gesetzgeber erst möglich sei, hier müssen die Feuerwehren besonders am Abend oder im Nachtfall ein besonderes Augenmerk auf das Alter der Einsatzkräfte legen.
Kreisbrandmeister Alexander Beier hielt eine Kurzschulung im Umgang mit Drehleitern. Im Landkreis Cham wird einheitlich die Drehleiter mit einem Tanklöschfahrzeug oder Löschfahrzeug des jeweiligen Drehleiterstandortes alarmiert, erläuterte Alexander Beier. Welchen Wendekreis die Drehleiter aufweisen, stellte er auch in seinem Vortrag anschaulich dar. Hindernisse wie Stromkabel, Telefonleitungen, Bäume, Straßenschilder oder zu eng bebaute Straßenabschnitte können einen Drehleitereinsatz gefährden. Die Drehleiter dient neben der Brandbekämpfung auch beim Rettungseinsatz für die Personenrettung.
Im praktischen Teil wurde zum einen die Absperrung der Drehleiter am öffentlichen Platz vorgestellt sowie die Aufstellmöglichkeit in einem engbebauten Straßenabschnitt vorgeführt. Wie wichtig der richtige Aufstellplatz der Drehleiter ist, wurde den Schulungsteilnehmern durch die Feuerwehrkameraden aus Bad Kötzting vorgeführt. Alexander Beier dankte im Schlusswort allen teilnehmenden Feuerwehren sowie der Feuerwehr der Stadt Bad Kötzting für die Vorführung der praktischen Einheit.
Ebenfalls dankte er der Feuerwehr Zandt für die Bereitstellung der Schulungsräumlichkeiten und der Absicherungsmaßnahmen beim praktischen Teil. Die Schulung wurde zum ersten Mal im KBI Bereich Bad Kötzting abgehalten und wird nun auf die 3 KBM Bereiche ausgerollt und geschult.
Bericht und Bilder von WebTeam-Mitglied IJW Christian Miefanger