Waldbrandübung am Perlsee
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Rund 120 Einsatzkräfte beübten am 11. Juli einen angenommenen Waldbrand im Gebiet zwischen Perlsee und Untergrafenried bei Waldmünchen. Dabei kam auch ein Hubschrauber der Bayerischen Polizei zum Einsatz, der von Flughelfern aus dem Landkreis Cham, aus Amberg und Bayreuth koordiniert wurde. Landrat Franz Löffler zeigte sich beeindruckt von der Gemeinschaftsleistung und betonte die Notwendigkeit derartiger Übungen.
Eigentlich sollte die Übung am Perlsee in einem noch größeren Rahmen stattfinden, jedoch war das aufgrund der Pandemie nicht möglich. Aber selbst in dieser Größenordnung bot sich am Perlsee ein beeindruckendes Bild: Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge waren am See positioniert, dazu hatte auch die Wasserwacht Waldmünchen ihr Lager aufgeschlagen. Die Übung startete um 9 Uhr mit der Ankunft des Hubschraubers der Bayerischen Polizei. Die Flughelfer des Landkreises Cham hatten verschiedene Gegenstände auf der Wiese in der Nähe des Sees aufgebaut, darunter Kisten mit Spezialausstattung für Waldbrandeinsätze und natürlich Wasserentnahmebehälter für den Hubschrauber. Die Feuerwehr Waldmünchen unterstützte den Einsatz logistisch und sicherte gegen Brandgefahr ab. Die Unterstützungsgruppe aus Arrach war für die Dokumentation und Koordination der gesamten Übung verantwortlich. Am Kramhof bei Untergrafenried arbeiteten die Flughelfer aus Amberg und Bayreuth mit der Hubschrauberbesatzung zusammen. Dort wurde unter anderem ein Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von 5000 Litern Wasser aufgebaut. Die Feuerwehren Höll und Untergrafenried zeichneten sich für die Wasserabgabe verantwortlich.
Auf dem Perlsee selbst war die Wasserwacht mit zwei Booten unterwegs, um eine Sichere Entnahme von Löschwasser aus dem See für den Hubschrauber zu garantieren. Eine Besatzung des Rettungsdienstes stand für etwaige Notfälle parat. Und auch die Bergwacht war anwesend, da der Hubschrauber mehrmals betankt werden musste. Dies führte die Bergwacht mit einem Spezialfahrzeug durch. Als Fachberater für die Flughelfer eröffnete Konrad Kellner die Übung mit einer sehr kurzen Ansprache, da ein straffer Zeitplan abzuarbeiten war, der sogleich mit der Sicherheitseinweisung am Helikopter startete. Kreisbrandrat Michael Stahl dankte allen Partnern der Feuerwehr für ihre Beteiligung an der Übung.
Am Vormittag machten sich auch Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Markus Ackermann und Polizeihauptkommissar Christian Pongratz ein Bild von dem Übungsablauf. Der Helikopter beförderte diverse Gegenstände zum Kramhof und begann dann auch mit dem Abwurf von Wasserladungen auf definierte Flächen. Auf dem Damm hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden, um die Waldbrandübung zu verfolgen. Landrat Franz Löffler betonte die Notwendigkeit derartiger Übungen: „Komplexe Einsatzlagen erfordern komplexe Übungen. Die Einheiten müssen gut aufeinander abgestimmt arbeiten, damit im Ernstfall auch alles reibungslos funktioniert.“ Die drei Elemente Wasser, Luft und Land würden drei Szenarien bieten, die beherrscht werden müssen. Dies beweise die Übung sehr eindrucksvoll. Er dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz zum Gemeinwohl und erwähnte insbesondere die unkomplizierte Partnerschaft mit der Bayerischen Polizei. Die Hilfsorganisationen würden für die Bevölkerung eine Sicherheitsgarantie bieten, mit der auch schwierige lagen bewältigt werden. Der Brand auf den Osserwiesen hätte bestätigt, dass derartige Übungen leider auch ein Ernstfall werden könnten. „Der Einsatz damals funktionierte nur deshalb so gut, weil er vorher auch beübt wurde.“ Bürgermeister Markus Ackermann war erfreut, dass Waldmünchen und der Perlsee Schauplatz einer Großübung waren. „Eine derartige Übung schafft Kompetenz und Sicherheit und ist für die Bevölkerung ein Beleg, dass unsere Hilfsorganisationen schlagkräftig und einsatzfähig sind.“ Ackermann dankte, dass auch die lokalen Feuerwehren in die Übung eingebunden wurden. Es gebe eine große Zufriedenheit, dass so etwas vorhanden ist.
Polizeihauptkommissar Christian Pongratz sprach von einer unkomplizierten Zusammenarbeit aller Beteiligten. Nach der Mittagspause wurde der Abwurf von Wasser mit unterschiedlichen Behältern beübt und der Helikopter kam auf insgesamt gut 15 Flüge. Bis zu 900 Liter Wasser können mit einem Flug transportiert werden. Bei der Abschlussbesprechung sprach Fachberater Konrad Kellner von einem guten Übungsverlauf und einer funktionierenden Zusammenarbeit. KBI Norbert Auerbeck dankte allen Beteiligten und freute sich, dass die Übung ohne Zwischenfälle verlief.
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