Eröffnung der Aktionswoche durch eine Waldbrandübung in der Gemeinde Lohberg
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Durch die Trockenheit nimmt die Waldbrandgefahr insbesondere in den Sommermonaten deutlich zu. Dies war Grund genug für die Feuerwehr-Führungskräfte, ein entsprechendes Szenario bei der Gemeinschaftsübung am Samstagnachmittag, 21. September 2019 nordöstlich der Ortschaft Eggersberg (Gemeinde Lohberg) auf rund 750 Höhenmetern inmitten des Waldgebietes an den Osserhängen zu üben.
Den gesamten Ablauf hatte Kreisbrandmeister Josef Pritzl mit Ortskommandant Martin Dachs ausgearbeitet. Die neun Wehren des KBM-Bereichs Lam wurden mit sämtlichen Fahrzeugen mittels Funksammelruf alarmiert, außerdem rückte die UG-ÖEL aus. Ausgangslage war ein angenommenes Bodenfeuer mit zunächst cirka 1.500 Quadratmetern, das sich durch den Wind auf 5.000 Quadratmeter ausweitete.
Bei der Abschlussbesprechung ließ Ortskommandant Martin Dachs als Einsatzleiter die Übung nochmals Revue passieren. Im Ersteinsatz waren Lohberg, Thürnstein und Lam gefordert, sie bekämpften das Feuer mit Löschwasser aus den Fahrzeugtanks und bauten Faltbehälter als Pufferspeicher auf. Die Feuerwehren Lam, Arrach und Hohenwarth führten den Wassertransport durch. Außerdem waren zwei Güllefässer von heimischen Landwirten im Einsatz. „Das waren summa summarum 80.000 Liter, die jedoch nicht ausreichten“, so Martin Dachs. Darum verlegten Engelshütt, Haibühl-Ottenzell, Arrach, Ansdorf-Simpering und Gotzendorf eine 750 Meter lange Förderleitung vom Eggersberger Löschweiher aus. Der Ortskommandant betonte, dass die Gruppenführer besonders auf die Platzierung der Fahrzeuge im Wald achten mussten. Die Verantwortlichen bildeten die drei Einsatzabschnitte Waldbrand, welcher nochmals in Nord, Mitte und Süd unterteilt wurde, Wasserförderung und Wassertransport. Standardmäßig war eine Funkgruppentrennung, wobei die jeweiligen Funkgruppen durch die UG-ÖEL auf Anweisung der Einsatzleitung zugeteilt wurden. Abschließend wurden Glutnester mittels sogenannter Rucksackspritzen von Kräften der Feuerwehren Hohenwarth, Haibühl-Ottenzell und Gotzendorf abgelöscht.
KBM Josef Pritzl stellte kurz die Aufgaben der Unterstützungsgruppe vor, die eine Lagekarte und eine Kräfteübersicht anfertigte sowie die Einsatzabschnitte dokumentierte. „Das ist deshalb so wichtig, weil zum Beispiel der Landrat sofort eine Situationsbericht erhält“, unterstrich der Kreisbrandmeister. Bürgermeister Franz Müller kam darauf zu sprechen, dass die Gemeinde Lohberg über die größte Waldfläche im Landkreis Cham verfüge. Darum sei es besonders für den Lamer Winkel wichtig, dass Waldbrandübungen stattfinden. Der Bürgermeister dankte allen „für den Dienst in der Freizeit für die Heimat.“ KBI Andreas Bergbauer erinnerte daran, dass in Dingolfing die Feuerwehraktionswoche mit dem Motto „Wir sind Ehrenamt – wir sind Feuerwehr“ eröffnet wurde. Die in den letzten Jahren angeschaffte Ausrüstung für Waldbrandeinsätze habe sich bestens bewährt.
Kreisbrandrat Michael Stahl unterstrich, dass sich die Ausrichter auch Gedanken zur Taktik gemacht haben. Er zollte besonders den Landwirten und den Haltern der Quads Anerkennung, die ihre Gefährte in den Dienst der guten Sache stellten. Der Waldbrandplan müsse noch etwas überarbeitet werden, indem man genauer definiere, wie breit die Wege sind und mit welchem Fuhrpark sie befahrbar sind. Falls im Einsatzfall noch mehr Wasser nötig ist, sollte in Erwägung gezogen werden, aus Tschechien die Großtanklöschfahrzeuge anzufordern. Auch sei es naheliegend, über wendigere Fahrzeuge nachzudenken, weil große Löschfahrzeuge nicht so manövrierfähig sind. „Die Struktur der bayerischen Feuerwehr ist einmalig“, attestierte Stahl.
Ein besonderer Dank galt Josef Pritzl, der in seiner Funktion wahrscheinlich die letzte große Gemeinschaftsübung organisiert habe. „Josef Pritzl kann stolz auf den KBM-Bereich Lam sein, weil er ein gut bestelltes Feld hinterlässt“, bescheinigte der Kreisbrandrat, der die perfekt organisierte und durchgeführte Übung lobte.
(Bericht dankenswerter Weise von Maria Frisch, Bilder von den Feuerwehren Thürnstein-Schrenkenthal, Lam und Engelshütt)