Gemeinschaftsübung in Burgstall bei Traidersdorf
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Am Donnerstag Abend, 04. April 2019, wurde die erste Frühjahrsgemeinschaftsübung des KBI-Bereiches Bad Kötzting abgehalten. Ausrichter dazu war die Feuerwehr Traidersdorf. Die Gewerbehalle des Baugeschäfts Müller in Burgstall stellte sich als äußerst interessantes Objekt heraus, wodurch die gesteckten Übungsziele allesamt erreicht wurden. Neben der Wasserversorgung und der Menschenrettung unter schwerem Atemschutz sollte vor allem auch die Orts- und Objektkunde aufgefrischt werden.
Um 19 Uhr wurde per Funksammelruf der Übungsbeginn für die teilnehmenden Feuerwehren durch KBM Heigl Florian ausgerufen. Die zuständige Ortsfeuerwehr Traidersdorf traf kurz danach am Übungsobjekt ein. Die Lage stellte sich für den Einstatzleiter Hutterer Mario, Kommandant der FF Traidersdorf, folgendermaßen dar: Die Gewerbehalle des Baugeschäfts Müller, welche auch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wird, steht in Brand, drei Personen sind vermisst, Tiere in Gefahr. Aus dem direkt an das Anwesen angrenzenden Soller Bach wurde somit für den Erstangriff die Wasserversorgung zum Brandobjekt mittels Tragkraftspritze aufgebaut. Dazu musste der Bach mit entsprechenden Platten angestaut werden. Im weiteren Verlauf wurde so eine Widerstandslinie zwischen Brandobjekt und Wohnhaus aufgebaut, als auch eine wasserführende Leitung für die vorgehenden Atemschutztrupps.
Zur gleichen Zeit machte sich ein Trupp der FF Traidersdorf unter schwerem Atemschutz bereit, um die Suche nach den vermissten Personen aufzunehmen. Die entsprechende Atemschutzüberwachung wurde ebenfalls von der FF Traidersdorf durchgeführt, welches einen eigenen Einsatzabschnitt "Personenrettung" bildete.
Die weiteren eintreffenden Feuerwehren wurden vor allem für den Aufbau der Wasserversorgung und die Bereitstellung weitere Atemschutzträger zur Personensuche eingeteilt. So wurden die Feuerwehren Weißenregen, Niederndorf (Lkr. Regen) und Gehstorf auf die rückwärtige Seite des Anwesens beordert, um dort die Wasserentnahme und -fortleitung aus dem Gruberbach aufzubauen. Dadurch konnten die Feuerwehren Arndorf und Wettzell mit Löschwasser gespeist werden, welche wiederrum die Brandbekämpfung von der Rückseite der Gewerbehalle aufnahmen. Dieser Einsatzabschnitt wurde duch die FF Niederndorf koordiniert.
Etwas oberhalb noch brachte die Feuerwehr Sperlhammer ebenfalls ihre Tragkraftspritze in Stellung und saugte aus dem Gruberbach an. Damit wurde das TLF der FF Bad Kötzitng versorgt, welches dann wiederrum die Drehleiter versorgte, die zwischenzeitlich zur Brandbekämpfung in Stellung gebracht wurde. Die FF Sperlhammer fungierte in diesem Bereich als Abschnittsleitung.
Der Atemschutztrupp Traidersdorf wurde unterdessen durch je einen weiteren Trupp der Feuerwehren Arndorf, Wettzell und Bad Kötzting unterstützt. Letzere beiden kamen aber nicht zum Einsatz und hielten sich als Sicherrungstrupps bereit. Die vermissten Personen konnten in einem zeitlichen Abstand von ca. 6min. aus der Halle gerettet werden. Dabei mussten die Vermissten teils unter großen körperlichen Anstrengungen unter einem Hochregal oder eingequetscht zwischen Strohballen befreien.
Im Laufe der Übung mussten die Atemschutzträger noch Gefahrstoffe in Form von Benzinkanistern und Gasflaschen bergen.
Zum Ende der Übung fasste der Einsatzleiter Hutterer Mario die Schwierigkeiten nochmal kurz zusammen. Ziel der Übung war es, die Saugstellen in den Bächen, welche im Sommer durchaus wenig Wasser führen können, auf deren Ergiebigkeit auszutesten. Weiterhin würde im tatsächlichen Brandfall die im Stall befindlichen Pferde einfach nach draußen entlassen, was hier in der Übung nicht gemacht wurde. Aufgrund der am Dach befindlichen Photovoltaik-Anlage müsse auch darauf geachtet werden, die Sicherheitsabstände bei der Brandbekämpfung einzuhalten und mögliche Einsturzgefahren der Halle im Auge zu behalten. Weiterhin war Ziel der Übung, die Funkversorgung auszutesten, was sich in diesem Ortsteil als nicht ganz ideal erwies. Weiterhin sollte natürlich die Orts- und Objektkenntniss für alle Beteiligten geschult werden.
Die Abschnittsleitung Personenrettung berichtete, dass der erste vorgehende Trupp aufgrund der Dringlichkeit ohne Wasser am Rohr vorging.
KBM Heigl dankte allen Übungsteilnehmern und bescheinigte eine saubere Arbeit. Er erinnerte daran, dass man zur Personenrettung von der UVV abweichen kann, jedoch die Eigensicherung stehts beachtet werden sollte. So sei eine Sicherung über Leinen oder auch Schlauch ohne Wasser auf alle Fälle sinnvoll, um sich im unbekannten, verrauchten Gebäude nicht zu verirren.
KBI Bergbauer danke ebenfalls allen Teilnehmern und berichtete, dass gerade die Atemschutz Aus- und Fortbildung in 2019 einen hohen Stellenwert einnehmen werde. Er bat alle Verantwortlichen, das breite Ausbildungsangebot der Inspektion zu nutzen, um das hohe Niveau der Ausbildung zu halten und weiter auszubauen.
Ebenfalls vor Ort war der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Bad Kötzting, Herr Pilz. Er zeigte sich beeindruckt von der Übung. Es sei alles bestens abgelaufen und die Feuerwehren sind schnell eingetroffen. Er dankte ebenfalls allen, denn durch die Übung können die zu bewältigenden Anforderungen routiniert abgearbeitet werden.
Zum Schluss bedankte sich der "Brandleider" Müller Klaus für die Beübung seines Betriebes und spendierte Getränke und eine Brotzeit.
Entschuldigt war der zuständige Kreisbrandmeister des Landkreises Regen, Bauer Josef. Er musste einen Paralleltermin wahrnehmen.
(Bericht und Bilder von WebTeam-Mitglied Höpfl Stefan)