Feuerwehren übten den Ernstfall in Reckendorf
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Am Abend des 15. September eröffneten die Feuerwehren aus den Gemeinden Blaibach, Chamerau, sowie die benachbarte FF Gehstorf die Feuerwehr-Aktionswoche 2018 im Inspektionsbereich Bad Kötzting mit einer Gemeinschaftsübung im Blaibacher Ortsteil Reckendorf.
Pünktlich um 19 Uhr alarmierte der zuständige Kreisbrandmeister Alexander Beier die sieben teilnehmenden Feuerwehren mit einem Funksammelruf. Folgendes Szenario wurde angenommen: Nach einem Arbeitsunfall in einem Maschinenschuppen eines landwirtschaftlichen Anwesens brach ein Feuer aus. Zwei Personen wurden im Gebäude vermisst.
Die als erstes eintreffende Feuerwehr Bärndorf, die örtlich zuständig auch für die Vorbereitung und Ausarbeitung der Übung verantwortlich war, nahm unmittelbar nach Ihrem Eintreffen eine erste Wasserentnahme an einer Löschwasserzisterne in Betrieb. Außerdem wurden erste Strahlrohre zur Bildung einer Widerstandslinie zu den umliegenden Gebäuden vorgenommen und die Wasserversorgung der nachrückenden Feuerwehren vorbereitet.
Als nächstes trafen die Kräfte der Feuerwehr Lederdorn an der fiktiven Einsatzstelle ein. Das Hilfeleistungs-löschfahrzeug wurde unmittelbar vom Einsatzleiter mit der Suche und Rettung der vermissten Personen beauftragt. Eine Atemschutzsammelstelle zur besseren Koordination des Rettungseinsatzes wurde eingerichtet. Das Tanklöschfahrzeug stellte die Wasserversorgung her und nahm weitere Rohre zur Bildung einer Widerstandslinie vor.
Atemschutzgeräteträger der Blaibacher Feuerwehr stellten zwei weitere Atemschutztrupps bereits und unterstützten die Such- und Rettungsmaßnahmen. Außerdem wurde eine weitere Widerstandslinie zu den angrenzenden Gebäudeteilen aufgebaut. Das Lichtmastfahrzeug aus Blaibach leuchtete die Einsatzstelle weiträumig aus.
Von der Feuerwehr aus Gehstorf wurde dann ein Hydrant in Betrieb genommen, um mehrere Möglichkeiten der Wasserversorgung im Ortsteil Reckendorf auszuloten. Hiermit wurde in der weiteren Folge das Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Chamerau mit Wasser versorgt, die wiederum mehrere Rohre zur Brandbekämpfung vornahmen. Leider stellte sich heraus, dass der Hydrant – trotz Anschluss an den neu errichteten Hochbehälter – nicht die gewünschte Löschwassermenge liefern konnte.
Die ebenfalls an der Übung teilnehmenden Kameraden aus Staning kümmerten sich um die Absicherung der Einsatzstelle.
Die vermissten Personen konnten aus dem verrauchten Maschinenschuppen zügig gerettet werden. Allerdings – so die Übungsannahme – verunglückte bei der Rettungsaktion ein Atemschutzgeräteträger und wurde unter einem schweren Maschinenteil eingeklemmt. Sogleich wurden zwei bereitstehende Sicherungstrupps mit Hebekissen und Unterbaumaterial eingesetzt, um den „verunglückten“ Atemschutzgeräteträger zu befreien. Auch diese Aktion wurde in adäquater Zeit gemeistert.
Als Einsatzleiter fungierte der Kommandant der Feuerwehr Bärndorf, Josef Speckner jun. Nach einer knappen Stunde konnte er das Übungsende verkünden und den Rückbau der Förderleitungen in Auftrag geben. Im Anschluss daran fanden sich die teilnehmenden Feuerwehren noch zu einer Schlussbesprechung im Gerätehaus der FF Bärndorf ein.
Kommandant Josef Speckner stellte den gesamten Übungsverlauf noch einmal kurz dar. Sowohl der Atemschutzeinsatz als auch der Aufbau der Förderleitungen wurden von den beteiligten Feuerwehren mit einer guten Leistung bewältigt. Auch die eingesetzten Abschnittsleiter bescheinigten den Übungsteilnehmern einen sauberen Übungsverlauf.
Kreisbrandmeister Alexander Beier wies darauf hin, dass die Schlauchleitungen bei Einbrechen der Dunkelheit entsprechend auszuleuchten sind, um keine gefährlichen Stolperfallen entstehen zu lassen. Ansonsten zeigte auch er sich mit dem Übungsverlauf zufrieden und dankte der Feuerwehr Bärndorf für die Ausrichtung und Ausarbeitung der Übung.
Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, der die Übung ebenfalls mit verfolgt hatte, dankte den beteiligten Feuerwehren für die zahlreiche Teilnahme an der ersten Übung in der Aktionswoche 2018 im Inspektions-Bereich Bad Kötzting. „Im Ernstfall müssen die Handgriffe sitzen, deshalb ist regelmäßiges Üben wichtig“, so Bergbauer. Außerdem dankte er Sebastian Wensauer, der das Übungsobjekt zur Verfügung gestellt hat.
Der Bürgermeister der Gemeinde Blaibach, Wolfgang Eckl, zeigte sich erfreut darüber, dass sich so viele Feuerwehrangehörige an einem Samstagabend zur Übung eingefunden haben. „Die Kommunen können zwar Fahrzeuge und Gerätschaften kaufen, aber ohne euch wäre das alles nichts wert. Das Ehrenamt, dass die Feuerwehrangehörigen zum Schutz der Mitbürger leisten ist unbezahlbar“, so Eckl in seinem Grußwort.
(Bericht und Bilder vom WebTeammitglied KBM Thomas Raab)