Gemeinschaftsübung während der Aktionswoche in Thening (Gemeinde Hohenwarth)
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„Wir sind dabei, wo bleibst du?“ Das Motto der diesjährigen Aktionswoche der Feuerwehren soll hauptsächlich die Jugend ansprechen, es gilt aber auch für alle anderen Mitbürger. So dachten sich sicherlich auch die gut einhundertdreißig Feuerwehrleute, die am Abend des 20. September im Ortsteil Thening und Ribenzing an einer Feuerwehrübung des Kreibrandmeisterbereiches Lam teilnahmen.
Dem aufmerksamen Zuschauer fiel auch auf, dass sich mittlerweile schon viele Frauen in den Reihen der Floriansjünger befinden und sich genauso wie ihre männlichen Kameraden bei der Feuerwehr einbringen. Unterstützt wurden die Feuerwehrleute aus dem „Oberen Bereich“ durch die Feuerwehr aus Rimbach, die auch im Ernstfall in die Alarmpläne in diesem Ortsteil eingebunden ist.
Angenommen wurde ein Wohnhausbrand im Anwesen Stöger in Ribenzing, zwei Personen seien noch im Gebäude vermisst, lautete die Alarmdurchsage, mit der Kreisbrandmeister Josef Pritzl über Funk seine Feuerwehren zur Übung rief.
Die Erreichbarkeit des Anwesens über einen engen Feldweg und die beengten Verhältnisse an der Einsatzstelle, stellten die Feuerwehrkräfte vor eine große Herausforderung. Auch der Transport des notwendigen Löschwassers über eine 1.400 Meter lange Schlauchstrecke von der Lutzenmühle am Weißen Regen, hin zum angenommenen Brandort, forderte die Feuerwehrleute stark.
Mit etwas Verzögerung und trotz aller Hindernisse, kam das Löschwasser schließlich doch an der Einsatzstelle an, dies auch dank der konsequenten Mithilfe aller Feuerwehrleute, wie in der Abschlussbesprechung lobend hervorgehoben wurde.
Eine zweite Förderleitung wurde vom Theninger Bach aufgebaut und ebenfalls bis zum Brandobjekt geführt. Hier machte der seichte Wasserstand und die geringe Wassermenge, die der Bach derzeit führt, den dort eingesetzten Feuerwehrkräften zusätzlich zu schaffen.
An der Einsatzstelle habe er einen schulungsmäßigen Rettungseinsatz unter Atemschutz und mit Zuhilfenahme der Wärmebildkamera gesehen, konstatierte Kreisbrandinspektor Michael Stahl in seiner Übungskritik am Ende der gut eineinhalbstündigen schweißtreibenden Arbeit der Feuerwehrleute. „Natürlich habe ich auch das eine oder andere gesehen, dass man noch besser machen könnte“ meinte der Kreisbrandinspektor und bemerkte, „dies aufzuzeigen bin ich ja heute da“.
Der enge Weg zum nördlichsten Anwesen in Ribenzing machte es für Einsatzleiter Michael Haimerl und stellvertretenden Kommandanten Franz Pfeffer erforderlich, einen Teil der anrückenden Feuerwehren zuerst in einen Bereitstellungsraum fahren zu lassen, um dann die erforderlichen Fahrzeuge, bevorzugt die Drehleiter aus Lam und Tanklöschfahrzeuge mit dem erforderlichen Löschwasser an den Einsatzort zu führen.
Den Erstangriff unternahmen dort bereits die Ortsfeuerwehr aus Gotzendorf und die Feuerwehr aus Hohenwarth. Unterstützung und Wasserversorgung erhielten sie von den nachrückenden Feuerwehren. Beim Mehrzweckfahrzeug der Feuerwehr Thürnstein wurde eine Atemschutzsammelstelle eingerichtet und die anfängliche Erstüberwachung dorthin übergeben.
Kreisbrandmeister Josef Pritzl gewann dem, seiner Meinung nach noch verbesserungswürdigen, Aufbau der Förderleitung auch positive Seiten ab. Der Einsatzwille und das technische Können der Feuerwehrleute habe entscheidend zum Erfolg der Übung beigetragen.
Bürgermeister Xaver Gmach, der als Gastbeobachter dabei war, dankte für die stetige Einsatzbereitschaft und den Willen, sich in der Feuerwehr ausbilden zu lassen. „Die Feuerwehr ist in der Bevölkerung akzeptiert und man ist von der Notwendigkeit dieser gemeindlichen Einrichtung überzeugt“, gab das Gemeindeoberhaupt seine unmittelbaren Wahrnehmungen im Umfeld der Übung wieder.
Das Problem mit zu wenig Löschwasser in Thening und Ribenzing werde schon nächsten Jahr der Vergangenheit angehören, so Gmach, dann wird der Ortsteil mit einer kommunalen Wasserleitung erschlossen und die momentane private Wasserversorgung abgelöst. Im Rahmen dieser Baumaßnahme werden in den beiden Ortsteilen auch die erforderlichen Hydranten installiert, um den Bedarf an Löschwasser decken zu können.
(Bericht und Bilder dankenswerterweise überlassen von Olga Pritzl)