Frühjahrsgemeinschaftsübung in Chamerau
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„Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Chamerau in der Chamer Straße 21 beim Anwesen Wittmann. Keine Personen oder Tiere in Gefahr."
So lautete am Freitag, den 10. Mai 2013 um 19:30 Uhr die Durchsage durch den Kreisbrandmeister des KBM-Bereiches Miltach, Andreas Bergbauer, im Rahmen der Frühjahrsgemeinschaftsübung.
Angenommen wurde dabei der Vollbrand einer Scheune mit integrierter Stallung, bei dem sowohl das Wohnhaus sowie auch eine weitere Scheune nicht unerheblich gefährdet waren. Zu diesem Zwecke wurde ein B4 (Brand landwirtschaftliches Anwesen) simuliert, zu dem auch bei einer realen Alarmierung die Feuerwehren aus Chamerau, Lederdorn, Staning, Bärndorf, Miltach und Oberndorf, sowie aus dem Chamer Bereich die Feuerwehren Runding, Niederrunding, Chamergg sowie Haderstadl anrücken würden.
Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Chamerau, Martin Robl, begann sofort nach dem Eintreffen am Einsatzort mit der Lageerkundung und ließ eine Widerstandslinie zwischen der brennenden Scheune und dem daneben befindlichen Wohnhaus errichten.
Mithilfe der als nächste am Einsatzort angerückten Fahrzeuge der Feuerwehr Lederdorn wurde eine weitere Widerstandslinie errichtet, welche die ebenfalls neben dem Brandobjekt befindliche Scheune vom Feuer abschirmen sollte.
Zur Sicherstellung der Wasserversorgung an der Einsatzstelle entschied sich Einsatzleiter Robl dazu, insgesamt drei Förderleitungen zum Brandort errichten zu lassen.
Die erste Leitung wurde dabei durch die Feuerwehren Lederdorn und Chamerau von einem ca. 300m entfernten Hydranten zur Einsatzstelle verlegt.
Die beiden weiteren Löschwasserförderleitungen, welche beide jeweils eine Länge von ca. 1.000m überwinden mussten, wurden durch die Feuerwehren Chamerau, Chameregg, Staning und Bärndorf sowie durch die Feuerwehren Oberndorf, Miltach, Niederrunding, Runding und Haderstadl errichtet, während die Feuerwehren Miltach sowie Oberndorf zusätzlich die Verkehrsabsicherung entlang der B85 übernahmen.
Als Ansaugstelle diente hierzu der Regen auf Höhe Wallmering.
Die Koordination beider letztgenannten Förderleitungen übernahmen dabei die beiden durch Einsatzleiter Robl bestimmten Abschnittsleiter Wolfgang Heigl, stv. Kommandant der FF Chamerau, sowie Florian Raab, Gruppenführer der FF Oberndorf.
Nachdem der „Brand" gelöscht war, konnte Einsatzleiter Robl „Wasser halt!" geben und die Einsatzkräfte fanden sich im Feuerwehrgerätehaus Chamerau zur Schlussbesprechung ein, bei der auch die ebenfalls anwesenden Führungskräfte, unter ihnen Kreisbrandrat Johann Weber, Kreisbrandinspektor Michael Stahl sowie Kreisbrandmeister Andreas Bergbauer, aber auch Bürgermeister Stefan Baumgartner, ihren Eindruck der Übung schilderten.
Martin Robl ließ anhand einer Präsentation die Übung Revue passieren und merkte an, dass insgesamt ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden konnte. Sehr hilfreich bei der Verlegung der Förderleitungen sei der Schacht gewesen, welcher es ermöglichte, die Leitung unter der B85 zu verlegen, sodass hierfür der fließende Verkehr nicht beeinträchtigt wurde.
KBM Bergbauer zeigte sich erfreut, dass das Übungsziel, die Wasserförderung über lange Schlauchstrecken, in vollem Umfang erreicht wurde. Aufgrund der exponierten Lage hätte man sich dazu entschieden, hier im Ernstfall nach B4 zu alarmieren, um mehr Feuerwehren vor Ort zu haben. Er sprach seinen Dank allen Teilnehmern für das Engagement und die Teilnahme aus.
KBI Stahl erwähnte, dass der Gerätewagen „Logistik 2" bei der Verlegung derart langer Förderleitungen eine große Hilfe sei. Er stellte die Notwendigkeit solcher Übungen in den Vordergrund, da nur so die örtlichen Begebenheiten allen Einsatzkräften bekannt würden und zitierte dazu den früheren Landrat Nemmer, welcher sagte: „Es gäbe nichts schlimmeres, als wenn die Feuerwehr schlecht ausgebildet wäre."
Bürgermeister Baumgartner zeigte sich ebenfalls erfreut über den guten Verlauf der Übung und merkte an, dass mit der Erschließung des neuen Gewerbegebietes auch größere Wasserleitung zur Verfügung stünden. Ganz besonders freute er sich über die Teilnahme von zahlreichen Feuerwehrfrauen und ließ den Kameraden wissen, dass die Gemeinde stolz auf die Feuerwehr sei.
KBR Weber ergänzte Stahls Worte damit, dass im Ernstfall nur das beherrscht werden könne, was zuvor geübt wurde. Ein Rückblick auf eine Übung aus dem Jahr 1976 im selben Anwesen zeigt, dass sich seitdem viel verändert hat. Die Zeit bis zur vollständigen Errichtung der Förderleitungen habe sich seitdem halbiert, wie hier demonstriert wurde. „Die Bürger im Landkreis Cham können sich auf ihre Feuerwehren verlassen.", schloss Weber ab.
Einsatzleiter Robl dankte allen Kameraden nochmals für die Teilnahme und wünschte einen guten Nachhauseweg.
(Bericht und Bilder von WebTeam-Mitglied IJW Tobias Aschenbrenner)