Waldbrandübung Kaitersberg
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Die Bekämpfung eines Waldbrandes ist eine zeit-, kraft- und arbeitsintensive Arbeit für die Feuerwehr zu der zusätzliche ein erheblicher logistischer Aufwand von Nöten ist. Genau dieses Szenario war am Samstag am Kaitersberg Inhalt einer großangelegten Übung. „Brand im Freien im Bereich Plattenstein und aufwachsende Lage“ so die die Ausgangslage gegen 14 Uhr.
„Bereits seit sechs Wochen anhaltende Trockenheit, leichter Wind aus südöstlicher Richtung, sonnig, Tagestemperaturen um 28 Grad“ waren die Grundparameter für den Übungsinhalt. Ein Wetter wie es auch augenblicklich vorherrscht. In der Anfangsphase wurden dazu gemäß Alarmplanung im Hinblick auf eine Fläche kleiner 1000 m² die Feuerwehren aus Arndorf, Sperlhammer und Bad Kötzting alarmiert. Deren Aufgaben war dann vom Löschweiher in Reitenberg eine Wasserentnahme einzuleiten und eine Förderleitung bis zum früheren Gasthaus Reitenberg und von dort dann weiter in Richtung Plattenstein aufzubauen.
Mittels Tragkraftspritzen wurde die gut 850 Meter lange und einen Höhenunterschied von gut achtzig Meter überwindende Förderleitung betrieben. Wurde das Schlauchmaterial bis Reitgenberg händisch verlegt half ab dort auf der anschließenden Forststraße ein UNIMOG, mit dessen Geländefähigkeit auch diese Passage problemlos befahren werden konnte. Etwa 200 Meter vor dem Plattenstein wurde ein 5 Kubikmeter fassender selbstaufrichtender Behälter platziert. Dieser dient als Puffer um etwa bei Ausfall von Geräten eine konstanten Wasserförderung zu gewährleisten. Zudem wurde von diesem Behälter aus eine weitere Förderleitung in Richtung Plattenstein verlegt. Dort erfolgte die Wasserabgabe über eine sogenannte Wassergasse.
Die Feuerwehren nutzen dabei unterschiedliches Schlauchmaterial, um von einer zentralen Achse aus mit dann kleineren Durchmessern Wasser über handliche Strahlrohe jeweils seitlich in die Waldbereiche abzugeben. Beim Plattenstein wurde ein weiterer Pufferbehälter aufgebaut der 3 Kubikmeter fasst. So hatte man auch kurz vor der angenommenen Brandstelle nochmals genügend Wasser, um bei Störungen in der Leitung eine konstante Brandbekämpfung abarbeiten zu können. Zudem wurde von diesem mit handlichen Pumpen Wasser entnommen und zur Brandbekämpfung weitergeleitet, ein weiterer großer Vorteil für die Aktiven in der Nähe des Plattensteins. Ein weiterer geländegängige UNIMOH bestückt mit einem Waldbrandmodul und etwa 1000 Liter Wasser konnte durch dessen Personal umgehend eine Brandbekämpfung einleiten, ehe das Löschwasser über die beschriebene und eine weiter Förderleitung aufgebaut war.
Diese zweite Leitung wurde vom Reitenberg aus verlegt und von einem Abrollbehälter mit etwa 8000 Liter Inhalt aus betrieben. Um diesen Puffer immer mit genügend Wasser versorgen zu können wurde ein Pendelverkehrt mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet. Die wasserführenden Fahrzeuge tankten am Arndorfer Hochweg auf und brachten das Wasser nach Reitenberg, wo es dann in den großen Behälter eingeleitet wurde. Während ein Teil der benötigten Materialen mit geländegängigen UNIMOG`s und UTV`s bis kurz vor dem Plattenstein gebracht werden konnte wurde ein weiter Part von der Besatzung des Polizeihubschraubers übernommen.
Bei den ersten Flügen setzte dieses Personal der Flughelfergruppe ab und flog dann weiteres Walbrandbekämpfungsmaterial nach oben. Waren die Materialflüge abgeschlossen unterstützte das Hubschrauberpersonal die bodengestütze Brandbekämpfung mit dem Abwurf von Löschwasser mittels Außenlastbehältern. Anfänglich mit etwa 900 Liter fassenden Behältern der Polizei und dann mit den im Landkreis Cham stationierten Außenlastbehältern „Semat“. Die Fäden der Funkkoordination liefen am Wanderparkplatz zusammen, auf dem sich die UG-ÖEL aus Arrach platziert hatte. Um sich eine Lage des Übungsablaufes machen zu können wurde zudem eine Drohne eingesetzt, die Livebilder zur Einsatzleitung übermittelte.
„Ziel war es etwa 1500 Liter je Minute zu fördern, die Ortskenntnis am Südhang des Kaitersberges zu verbessern, in unwegsamen Gelände Förderleitungen aufzubauen, einen Pendelverkehr zu organisieren und die Zusammenarbeit mit den Flughelfern, der Drohnenbesatzung und luftgestützten Einheiten zu übern“ so Florian Heigl die Abschlußbesprechung gegen 18 Uhr einleitend. Eingebunden in die Übung waren achtzehn Feuerwehren mit etwa 180 Aktiven, die Bergwacht sowie die Polizeihubschrauberstaffel, so der Kreisbrandmeister. Auch hat die Funkgruppentrennung sowie die Einsatzstelleorganisation hat bestens funktioniert. „Wir haben zeitversetzt alarmiert“ so Michael Bummer.
Nach anfänglich wenigen Feuerwehren wurde der Lage angepasst weitere Einsatzkräfte nachgefordert so Arndorf`s Kommandant und Einsatzleiter. Aufgeteilt wurde die Übung nach seien Worte in die Abschnitte Erste Förderleitung, Brandbekämpfung Plattenstein, Zweite Förderleitung, Pendelverkehr und Flughelfer. Bestens geklappt habe nach seinen Ausführungen auch die Raumordnung am Reitenberg, auf die etliche Fahrzeuge zu koordinieren waren. Einzig hatte man diesen Bereich vorab für den öffentlichen Verkehr gesperrt. „Gerade an Sommerwochenenden ist hier alle zugeparkt“ so Michael Bummer unisono mit Florian Heigl auf diesen Aspekt blickend. Von Seiten der Abschnittsleiter wurde unter anderem der große logistische Aufwand beschrieben, um etwa das Löschwasser fördern und abgeben zu können.
So waren rund um den Plattenstein zehn Strahlrohre versorgt mit Geräten aus zwei Waldbrandsätzen aufzubauen und zu betreiben. Von allen kam die Bestätigung, dass die Übung der Erfolg der Vorplanung war, für zukünftige Anforderungen in diesem Bereich einiges mitgenommen werden kann die feuerwehrübergreifende Zusammenarbeit funktioniere und das Waldbrandkonzept des Landkreises bestens abgestimmt ist. „Es war eine hervorragende Übung so etwa Kreisbrandrat Michael Stahl. Er wie auch Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer lobten die engagierten Aktiven, die bei dieser nicht alltägliche Übung eingesetzt waren, dass viel Wert auf Erkundung, Raumordnung und Abschnitte gelegt wurde und die geländegängigen Fahrzeuge für diese Einsätze prädestiniert sind. „Die Beschaffung durch den Staat, den Landkreis und die Kommunen in diesem Sektor haben sich bewährt“ so Michael Stahl auf das sich über Jahre entwickelte Waldbrandkonzept blickend.
Passend dann auch das Schlusswort von KBM Florian Heigl. „Eure Teilnahme zeigt das große Interesse an der Feuerwehrarbeit.“
Bericht und Bilder: KBM Richard Richter, Web- und Dokumentationsteam KBI Bereich Bad Kötzting, Öffentlichkeitsarbeit KFV Cham