08-28-01Am Freitagabend, 28. August 2020 lud Kreisbrandmeister Konrad Kellner seine neun Feuerwehren zur Dienstversammlung in das Hotel „Zum Hirschen“ in Lam ein. Die turnusmäßige Sitzung im März musste wegen des Corona-Lockdowns entfallen. Neben Bürgermeister-Stellvertreter Franz-Josef Brandl als Vertreter der Kommune und den Feuerwehrführungskräften mit Kreisbrandrat Michael Stahl und Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer an der Spitze konnte Kellner die Frauenbeauftragte Nicole Aschenbrenner, Inspektionsjugendwart Christian Miefanger, Kreisbrandmeister a.D. Josef Pritzl sowie die Leiter der Sondereinheiten „Absturzsicherung“, Börmel Matthias und „Gefahrgut-Umweltschutz“, Bernd Hatzinger begrüßen.

Zu Beginn seines Berichtes gab Kellner einen Rückblick über die Einsätze der letzten Monate. Dabei war das gesamte Einsatzspektrum mit dabei, vom Brand über schwere Verkehrsunfälle bis hin zu zahlreichen Türöffnungen und Brandmeldeanlagen-Einsätze. Bei den Einsatzmittelketten B-Wald, Absturz Paraglider/Drachenflieger gibt es Änderungen, die UG ist hier mit dabei. Die neu geschaffene „Dispo-Gruppe LUF 60“ – ein Großlüfter, stationiert bei der Feuerwehr Mitterdorf – ist bei Bränden in Industriegebäuden und -hallen bei der Erstalarmierung mit dabei.

Kellner erinnerte an die Corona-Schutzmaßnahmen mit Mund-Nasen-Bedeckung und Sicherheitsabständen so weit wie möglich, welche auch im Einsatzdienst unerlässlich seien. Beim Technischen Hilfswerk (THW) gibt es eine Änderung hinsichtlich der Kostenregelung: Bei einer Einsatzverrechnung durch die Kommune ist der THW-Einsatz auch kostenpflichtig. Erfolgt keine Einsatzverrechnung durch die Kommune, ist auch der THW-Einsatz kostenfrei. Zum Thema Leistungsabzeichen konnte Kellner im Jahresverlauf von lediglich zwei Abnahmen – eine bei der FF Engelshütt und eine bei der FF Thürnstein-Schrenkenthal – berichten, was natürlich auch Corona geschuldet ist. Hier war der Wunsch und der Appell des Kreisbrandmeisters, die Leistungsprüfungen im weiteren Jahresverlauf nicht zu vergessen. Ein neues Abzeichen „Ü40“ werde demnächst kommen. Bei den Lehrgängen, Aus- und Fortbildungen sind seit Jahresbeginn fast alle abgesagt worden und somit der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.

Der erste Lehrgang, der nach den strengen Corona-Hygieneregeln wieder stattfinden konnte, war der „Grundlehrgang Absturzsicherung“ im Gerätehaus Lam Ende Juli/Anfang Juli 2020. Die „Modulare Truppausbildung MTA“ wird am 07.09. in Bad Kötzting folgen, ebenso der Lehrgang „Feuerwehr-Ersthelfer“ am 19.09. in Blaibach, das „Virtual Reality-Training“ am 22.09. in Cham, der Digitalfunk-Grundlehrgang am 12.10. und hoffentlich auch zahlreiche andere Lehrgänge gemäß Ausbildungsplan 2020. Bei den Gemeinschaftsübungen zur Feuerwehr-Aktionswoche, die unter dem Motto „Helfen ist Trumpf“ wurden terminiert: „Übung oberer Bereich“ (Gemeinde Lohberg und Markt Lam) am 12.09. um 19:00 Uhr, Ausrichtung durch die Feuerwehr Lohberg. Die „Übung unterer Bereich“ (Gemeinden Arrach und Hohenwarth) am 16.09. um 18:30 Uhr, Ausrichtung durch die Feuerwehr Haibühl-Ottenzell. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen darf pro Feuerwehr nur ein Fahrzeug teilnehmen. Die Koordinatenübung für den gesamten KBM-Bereich Lam wurde auf 17.10. um 15:00 Uhr in Arrach terminiert.

Inspektionsjugendwart Christian Miefanger gab in seinem Grußwort Informationen über finanzielle Fördermöglichkeiten für die Jugendarbeit. Der Wissenstest 2020 wird aufgrund der Corona-Sicherheitsregeln nicht wie in den vergangenen Jahres als Sammelabnahme auf KBM-Ebene durchgeführt, sondern darf in den einzelnen Wehren abgelegt werden. Sollten die Führungskräfte dazu eingeladen werden, werden diese gerne nach Terminabsprache kommen. Der Bundesjugendwettbewerb wurde auf das Jahr 2021 verschoben, jedoch dürfen hier auch 19-jährige Kameraden daran teilnehmen. Bei den Jugendleistungsprüfungen 2021 dürfen auch die Geburtenjahrgänge 2002 teilnehmen. Bei der Abnahme der Jugendflamme Stufe II gibt es eine Änderung bei den Truppaufgaben und alle Abnahmen der Stufe I sollten an den Inspektionsjugendwart gemeldet werden. Die strikte Einhaltung der Corona-Hygienemaßnahmen soll bei der Jugendarbeit immer im Vordergrund stehen.

Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer begrüßte zu Beginn seines Grußwortes alle Führungskräfte, Feuerwehren und Bürgermeister-Stellvertreter Brandl. Corona hat wie in fast allen Bereichen auch in der Inspektion Bad Kötzting voll zugeschlagen. Es kam zu einem vollständigen Stillstand in der Aus- und Fortbildung, alle Versammlungen mussten abgesagt werden, jedoch konnte die Einsatzbereitschaft in vollem Umfang und mit viel Disziplin aufrechterhalten werden. Die Corona-Hygienemaßnahmen und Sicherheitsregeln werden uns noch länger begleiten, evtl. wird es zur neuen Normalität, meinte der KBI. Das Vereinsleben kam leider ganz zum Erliegen. Hier gilt es als wichtigste Aufgabe, keine einzige Kameradin und keinen einzigen Kameraden zu verlieren. Die Feuerwehren brauchen jede helfende Hand. Das Ehrenamt dürfe nicht auf der Strecke bleiben. Weiter dankte Bergbauer dem neuen Kreisbrandmeister Konrad Kellner für die reibungslose Amtsübernahme von seinem Vorgänger Josef Pritzl. Die nächste Inspektionsversammlung ist für den 19.03.2021 in Bad Kötzting terminiert. Der KBI erinnerte an die Förderprogramme Jugendschutzkleidung und Wechsel-Einsatzkleidung. Die Altkleidersammlung wird auch am Ersatztermin 05.09.2020 nicht stattfinden, da der Markt für Altkleider vollständig zusammengebrochen ist und es derzeit keine Abnehmer dafür gibt. Als neuer Termin wurde der 13.03.2021 genannt. Der nächste Ehrenabend für die Ehrung langjähriger aktiver Kameraden 08-28-02wird für die Bereiche Bad Kötzting und Lam am 18.09.2020 stattfinden. Die Ehrungen für das Jahr 2021 sollten bis Jahresende gemeldet werden. Bergbauer appellierte an die Feuerwehren mit Gasmessgeräten im Bestand, diese auch nach den Vorschriften kalibrieren und warten zu lassen. Die Termine in der Atemschutzübungsstrecke Furth im Wald gehen wieder laut Plan weiter. Zum Abschluss seines Grußwortes dankte der Kreisbrandinspektor allen Feuerwehren für Ihren Einsatz und allen Kommunen für deren Unterstützung und schloss mit dem Zitat: „Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr ist für den Feuerwehrmann/-frau selbstverständlich, für die Bevölkerung darf es aber nicht selbstverständlich sein, dass es eine Freiwillige Feuerwehr gibt.“

Kreisbrandrat Michael Stahl überbrachte in seinem Grußwort die Grüße des Landkreises. Die Feuerwehrarbeit muss auch in Corona-Zeiten mit Bedacht weitergehen. Eine Kreisfeuerwehrverbandsversammlung wird es im Jahre 2020 nicht mehr geben. Sollten in einer Feuerwehr Kommandantenwahlen anstehen, so dürfen und müssten diese auch nach dem Bay. Feuerwehrgesetz abgehalten werden. In Arbeit befindet sich gerade ein Konzept zur Vegetationsbrandbekämpfung. Von den neu angeschafften beiden Planen-Notdächern, stationiert bei der Feuerwehr Lam, kam eins davon bereits bei einem Sturmschaden in Bad Kötzting zum Einsatz. Eine Kooperationsvereinbarung mit zahlreichen Landkreis-Fahrschulen zur Ausbildung des Lkw-Führerscheins ist in Arbeit. Im Landkreis Cham gibt es ca. 1.200 E-Autos. Hier ist ein Einsatzkonzept ebenfalls in Arbeit und ein entsprechender Container zur Wasseraufnahme wird bei der Feuerwehr in Furth im Wald 08-28-03stationiert. Das Magazin „Status 1“ der Verlagsgruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung wird als Image-Broschüre im Oktober erscheinen. Ein Lob sprach KBR Stahl der Feuerwehr Engelshütt für deren Image-Film aus. Im ersten Schritt zur digitalen Alarmierung werden die Sirenen ab 2021 umgerüstet. Die Ausschreibung der Digital-Meldeempfänger ist abgeschlossen und als Lieferant für ca. 3.700 Geräte wird die Firma Motorola zum Zuge kommen. Die Auslieferung wird ab 2021 erfolgen. Wenn alles nach Plan läuft, wird die digitale Alarmierung im Landkreis Cham 2022 starten.

Lams Bürgermeister-Stellvertreter Franz-Josef Brandl überbrachte die Grüße von 1. Bürgermeister Paul Roßberger. Auch in den Kommunen sei die Corona-Pandemie voll angekommen. Das wichtige Vereinsleben aller Gruppierungen kam vollends zum Erliegen. Es werde aber jeder Einzelne gebraucht. Brandl gab zu bedenken, dass eine Feuerwehr in der Kommune keine Selbstverständlichkeit ist und eine gut funktionierende Feuerwehr sehr viel Arbeit von den Verantwortlichen erfordere. Beim Thema Finanzen in den Kommunen gab Brandl zu bedenken, es werde alles gemacht was nötig ist. Abschließend richtete er einen Appell an die Kameradschaft und dankte allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für ihre Einsatzbereitschaft in dieser schwierigen Zeit. Zum Ende der Dienstversammlung dankte Kreisbrandmeister Konrad Kellner allen Anwesenden für ihr Kommen und wünschte eine unfallfreie und gesunde Zeit.

(Bilder und Bericht vom WebTeam-Mitglied Matthias Roider)